Arbeitsmarktreform in Frankreich trotz Protesten auf dem Weg

Paris · In Frankreich hat die Regierung eine heftig umstrittene Arbeitsmarktreform auf den Weg gebracht. Der Gesetzentwurf, den das Kabinett am Donnerstag dem Parlament zuleitete, soll das Arbeitsrecht flexibler machen und helfen, die hohe Arbeitslosigkeit zu senken.

Das Gesetz soll dem Dialog zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern mehr Platz einräumen: Sie könnten bestimmte Detailregelungen zur Arbeitszeit künftig auf Unternehmensebene aushandeln.

Arbeitsministerin Myriam El Khomri bezeichnete den Entwurf als ausgewogen. Er enthalte Erleichterungen für Unternehmen, zugleich aber auch neue Rechte für Arbeitnehmer. So sollten zum Beispiel Schulabbrecher stärker unterstützt werden. Große Gewerkschaften haben für den 31. März Streiks und Demonstrationen gegen das Projekt angekündigt. Sie befürchten, dass damit die gesetzliche Wochenarbeitszeit von 35 Stunden ausgehöhlt wird. Unterdessen hat die Arbeitslosigkeit in Frankreich ein neues Rekordniveau erreicht. Ende Februar waren mehr als 3,59 Millionen Menschen ohne Job gemeldet. Das sind 2,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

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