St. Ingbert/Bliestal Arbeitslosigkeit im Kreis leicht gestiegen

St. Ingbert/Bliestal · Agentur für Arbeit Saarland meldet deutlich mehr offene Stellen als noch vor einem Jahr.

 Arbeitsmarkt Juli2017

Arbeitsmarkt Juli2017

Foto: SZ/Bernhard Baltes

Im Juli waren im Saarpfalz-Kreis 4039 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 63 mehr als im Juni und 377 weniger als vor einem Jahr (minus 8,5 Prozent). Die Zahl aller Arbeitsuchenden ist um 102 auf 7554 gestiegen. Zu den Arbeitsuchenden gehören neben den Arbeitslosen (bei Arbeitsagentur und Jobcenter gemeldete Personen, einschließlich Langzeitarbeitslose), unter anderem auch Personen, die kurzzeitig erkrankt sind, Personen, die mehr als geringfügig beschäftigt sind und vom Jobcenter einen Aufstockungsbetrag zum Lohn erhalten sowie Beschäftigte oder Selbständige, die eine andere Arbeit suchen. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 5,3 Prozent, das waren 0,6 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr.

Die Geschäftsstelle St. Ingbert meldete hierbei 1107 Arbeitslose (minus 179 zum Vorjahr), die Arbeitslosenquote liegt bei 5,8 Prozent. Die Geschäftsstelle Homburg (Bexbach, Stadt Blieskastel, Gersheim, Homburg, Mandelbachtal, Kirkel) hat 2932 Arbeitslose (minus 198 zum Vorjahr), das ist eine Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent.

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen in Juli um 107 auf 1542 gestiegen und lag 127 über dem Vorjahreswert (plus 9,0 Prozent). Im aktuellen Monat waren 884 Männer arbeitslos, 62 mehr als im Juni. Bei den Frauen ist die Arbeitslosigkeit um 45 auf 658 gestiegen. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren waren 204 Personen gemeldet. Das waren 49 mehr als im Vormonat und 29 mehr als vor einem Jahr. In der Altersgruppe 50plus waren 719 Menschen arbeitslos, 26 mehr als im Juni.

Beim Vergleich des Arbeitslosenbestandes mit dem Vorjahresmonat ist zu beachten, dass Menschen, die zeitgleich Arbeitslosengeld von der Agentur und des Jobcenters beziehen, seit Beginn dieses Jahres ausschließlich im Bereich der Arbeitslosenversicherung gezählt werden und nicht mehr im Bereich der Grundsicherung.

Die Arbeitslosigkeit beim Jobcenter des Saar-Pfalz-Kreises ist im Juli um 44 auf 2497 Personen gesunken, das waren 504 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr (minus 16,8 Prozent). 1157 der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen waren bereits ein Jahr und länger arbeitslos. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit um 0,9 Prozent festzustellen. Im Juli waren 861 Ausländer arbeitslos gemeldet, 29,7 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt Bewegung: Einerseits meldeten sich in den letzten vier Wochen 339 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 16 mehr als im Vorjahresmonat. Andererseits haben 273 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beendet. Das waren deutlich mehr als im Juni (plus 82 beziehungsweise 42,9 Prozent), jedoch weniger als im Juli des Vorjahres (minus 25 beziehungsweise 8,4 Prozent). Die aktuelle Spitze bei den Arbeitslosenzahlen kommt nicht überraschend. Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland, erkennt darin den saisonüblichen Effekt. „Einerseits ist der 30. Juni klassisches Befristungsdatum für Arbeitsverträge. Daher melden sich jährlich im Juli verstärkt Menschen nach einer Beschäftigung arbeitslos. Andererseits suchen viele gerade ausgebildete junge Fachkräfte einen neuen Arbeitgeber. Manche konnten nach der Ausbildung nicht von ihren Betrieben übernommen werden, andere suchen nach einer schulischen Ausbildung nun ihre erste Stelle“, erklärt Haßdenteufel.

Eine gute Ausbildung schützt vor Arbeitslosigkeit und daher ist der Agenturchef zuversichtlich, dass diese jungen Menschen rasch einen neuen Arbeitsplatz und damit zugleich ihren Platz im Berufsleben finden werden: „Angesichts einer ausgezeichneten Beschäftigungslage bieten sich diesen jungen Fachkräften vielfältige Möglichkeiten. Auch die Studierneigung ist nach wie vor hoch, so dürften zahlreiche Ausbildungsabsolventen weiterführende Schulen besuchen oder ein Studium beginnen.“

Im Monat Juli waren bei dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit 1262 offene Stellen gemeldet. Dies waren 146 mehr als vor einem Jahr (plus 13,1 Prozent). Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (478), im Gesundheits- und Sozialwesen (150), im Handel (125), im Verarbeitenden Gewerbe (110), im Gastgewerbe (91) und im Baugewerbe (74) gemeldet. Auch im Bereich der freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungen (64), im Logistikbereich (43) und im Bereich Erziehung und Unterricht (40) wurden neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.

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