Arbeitskammer und Arbeitgeber streiten über Vollzeit-Stellen

Saarbrücken · . Die Arbeitskammer (AK) und die Vereinigung Saarländischer Unternehmensverbände (VSU) liefern sich einen Streit um die Entwicklung der Vollzeit-Arbeitsplätze an der Saar.

Nach Berechnungen der Kammer ist die Zahl der Vollzeit-Beschäftigten von 2000 bis 2012 um 39 200 zurückgegangen. Dies entspreche einem Minus von 13,75 Prozent.

Der Hauptgeschäftsführer der VSU, Joachim Malter, wundert sich über diese Form der öffentlichen Darstellung. Die Kammer habe nicht berücksichtigt, dass sich nach Darstellung der Bundesagentur für Arbeit (BA) im genannten Zeitraum das Meldeverfahren für Arbeitgeber zur Zahl ihrer sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verändert habe. Dies müsse auch der Arbeitskammer bekannt sein, so Malter. Aktualisierte Daten der Arbeitgeber hätten folglich auch zu anderen Melde-Ergebnissen geführt. Die VSU kommt nach Hochrechnungen auf einen Verlust von Vollzeitstellen in einer Größenordnung von 21 000. Das bedeute ein Minus von nur 6,8 Prozent. 10 000 dieser Arbeitsplätze seien durch Aufgabe des Bergbau weggefallen. Die weiteren 11 000 erklärten sich durch den verstärkten Wunsch berufstätiger Frauen, lieber in Teilzeit zu arbeiten.

Die BA-Regionaldirektion steht dem Vergleich der Zahlen zu Vollzeit- und Teilzeittätigkeit aus den Jahren 2012 und 2000 skeptisch gegenüber. Die Umstellung des Meldeverfahrens im Jahr 2011 habe so starke und nicht berechenbare Effekte, dass "wir damit nicht serös nach außen gehen können", sagte ein Sprecher.

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