Serie Vor Jahr und Tag „Totalschäden sind keine subjektiven Eindrücke“

  · Ein Blitzer sollte in der Straße Am alten Schacht in Elm die Raserei eindämmen. Die Gemeinde sieht aber keinen Handlungsbedarf.

 So berichtete die Saarbrücker Zeitung im vergangenen Jahr über die Elmer Blitzer-Diskussion.

So berichtete die Saarbrücker Zeitung im vergangenen Jahr über die Elmer Blitzer-Diskussion.

Foto: Repro: SZ

Sowohl Verwaltung als auch Gemeinderat verfolgen die Angelegenheit nicht weiter. So hieß es auf aktuelle Anfrage unserer Zeitung bei der Schwalbacher Verwaltung. Hintergrund war eine Forderung von Anwohnern der Straße Am Alten Schacht im Gemeindeteil Elm. Die hatten im Oktober vergangenen Jahres Unterschriften vorgelegt, um ihren Wunsch nach einem stationären Blitzer zu stärken. „Die fahren da viel zu schnell. 80, 90, 100 die Straße runter, und hoch beschleunigen die auch mehr als notwendig“, lautete die Klage. Diese Situation hatte die Anwohnerin Martina Corea Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer im Schwalbacher Rathaus dargestellt. Einen Packen Unterschriften in Händen und leicht verärgert, dass sich bis dahin nichts getan hatte. Die Strecke, um die es geht, kommt von Schwalbach und mündet in Elm-Knausholz in die Bachtalstraße ein.

„Meinen Mietern sind schon zweimal die Autos zum Totalschaden gefahren worden. Und um die Kinder haben wir Angst“, sagte Corea. Etwa 100 Unterschriften seien es, führte sie weiter aus. Zwischen­ergebnis einer rund zweiwöchigen Aktion, weitere sollten nachgereicht werden. Neumeyer zeigte sich offen für die Kritik. Aber schon damals deutete sich an, dass der stationäre Blitzer wenig Erfolg haben dürfte. Denn Neumeyer verwies auf bereits erfolgte Messungen in dieser Straße. „90 bis 95 Prozent der Autofahrer sind im Level“, sagte der Schwalbacher Bürgermeister. Und nicht alles, was zu schnell erscheine, sei es auch. Außerdem sehe er bei den Unterschriften solche, die nicht in der Gemeinde wohnten. Das seien Besucher von Anwohnern, erklärte Corea. „Die bringen ihre Kinder zu Freunden und haben auch Angst um die.“ Zudem seien Totalschäden und Beinahe-Unfälle mit Fußgängern keine subjektiven Eindrücke.

Corea und betroffene Anwohner erwarteten einen stationären Blitzer. Eine 30-Kilometer-Zone fänden sie selbst nicht gut. „Aber zumindest die Raser müsste man erwischen“, argumentierten sie. Denn das habe „lebensbedrohliche Formen angenommen“. Bei der Straße Am Alten Schacht handele es sich um eine Kreis- und Landstraße, sagte Neumeyer. Dort baulich etwas zu machen, gehe nur in Abstimmung mit den zuständigen Stellen.

Er versprach aber, das Thema in der entsprechenden Ausschusssitzung zur Sprache zu bringen. Die Unterschriften ließ er zur Verteilung an die Fraktionen kopieren. „Ich erwarte Reaktionen aller politischen Parteien“, meinte Neumeyer damals. Doch Verwaltung und Gemeinderat sehen bislang keinen Handlungsbedarf für einen stationären Blitzer am Ortseingang von Elm.

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