Antibiotika-Einsatz in der Tiermast soll deutlich gesenkt werden

Berlin. Die Antibiotika-Vergabe an Tiere, die auf dem Teller landen, soll in Deutschland deutlich verringert werden. Das Kabinett beschloss gestern umfassende Änderungen am Arzneimittelgesetz. Tierhalter und Tierärzte müssen den Einsatz von Antibiotika künftig noch umfassender dokumentieren, und Behörden können im Ernstfall künftig konkrete Vorgaben zur Tierhaltung machen

Berlin. Die Antibiotika-Vergabe an Tiere, die auf dem Teller landen, soll in Deutschland deutlich verringert werden. Das Kabinett beschloss gestern umfassende Änderungen am Arzneimittelgesetz. Tierhalter und Tierärzte müssen den Einsatz von Antibiotika künftig noch umfassender dokumentieren, und Behörden können im Ernstfall künftig konkrete Vorgaben zur Tierhaltung machen. Auch sollen die Meldezeiten verkürzt werden."Wir können den Einsatz von Antibiotika in Deutschland innerhalb weniger Jahre deutlich senken, wenn die Länder und der Bund an einem Strang ziehen", erklärte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU). Die zuständigen Überwachungsbehörden der Länder bekämen deshalb schärfere Kontrollbefugnisse als bisher. Auch der Austausch zwischen den Behörden solle verbessert werden.

Damit die Wirksamkeit von bestimmten Antibiotika, die für die Humanmedizin von besonderer Bedeutung sind, nicht gefährdet wird, soll zudem die Umwidmung zur Behandlung von Tieren eingeschränkt werden.

Das Gesetz kann voraussichtlich im Frühjahr 2013 in Kraft treten. Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung steht massiv in der Kritik, weil er die Entwicklung resistenter Erreger begünstigt. Immer mehr Menschen sprechen daher auf eine Behandlung mit Antibiotika nicht mehr an. dpa

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