Anlegerschützer: Bock will sich bei Prokon zum Gärtner machen

Düsseldorf · Der frühere Chef des insolventen Windparkunternehmens Prokon, Carsten Rodbertus, will sich Anlegerschützern zufolge auf der Gläubigerversammlung am 22. Juli zum Interessenvertreter der Genussschein-Inhaber wählen lassen.

Rodbertus lasse eine "ganze Armada von Helfern" die Prokon-Anleger abtelefonieren, teilte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) mit. Sie sollen den Ex-Chef demnach als ihren Vertreter bevollmächtigen. "Auf diese Art will der Bock sich selbst zum Gärtner machen", warnte DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. Erst habe Rodbertus das Unternehmen in die Insolvenz geführt, nun wolle er Interessenvertreter der Anleger werden. "Das ist absurd." Prokon war im Januar in die Insolvenz gerutscht. Die Firma hatte sich durch den Verkauf sogenannter Genussrechte im Wert von 1,4 Milliarden Euro an rund 75 000 Anleger finanziert. Zuletzt konnte es aber keine Zinsen mehr zahlen und die Genussrechteinhaber auch nicht auszahlen. Nun müssen viele Prokon-Anleger um ihr Geld fürchten.

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