An Wohnungsnot vorbeigeplant

Bauprojekte

Obwohl in Saarbrücken 17 000 Sozialwohnungen fehlen (SR-Meldung 16.4.18) und Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau nicht abgerufen werden, plant die Stadt weiterhin an der Wohnungsnot vorbei, holzt Wald ab für Eigenheime und verhökert wertvolle Flächen für die Stadtentwicklung und den Bau von Sozialwohnungen an XXL-Möbelmärkte. Völlig unkritisch, ja schon euphorisch wird in der SZ bei dem Möbelmarkt an der Ostspange von einer 50 Millionen-Investition berichtet, doch was entsteht dort: ein Rabattschlachten-Tempel, der an verkaufsoffenen Sonntagen zahllose autofahrende Besucher anlocken wird.  Die künftigen Bewohner in den beiden ebenfalls dort geplanten Mehrfamilienhäusern (nur ein städtisches Feigenblatt, tatsächlich aber Parkplätze?) werden sich bedanken und die alten Römer im Kastell hinter dem Zaun denken an die Wagenrennen von Ben Hur, wenn sie die benachbarte Betonburg sehen.

Wie lange gedenkt die Stadt Saarbrücken diesen ekelhaften Zuständen im Bus-Nahverkehr zuzuschauen? Nach Fahrplan zugesagte Busse fallen aus. Junge Frauen und Mütter stehen in den Abendstunden verlassen an den Haltestellen. In diesen Zeiten, in denen sich die Politik anscheinend nur um die Integration anderer  kümmert, bleiben die Jahreskartenbesitzer  der SaarBahn auf der Strecke.

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