Altergerechtes Wohnen an der Saar künftig nur noch in Innenstädten?

Saarbrücken. Altengerechtes Wohnen braucht kürzere Wege zum Einkaufen und zur Gesundheitsversorgung, als sie viele Orte im Saarland bieten. Der Bedarf an barrierefreien Wohnungen ist dabei weit unterschätzt und der Umbau der Wohnungen oft so teuer, dass er mehr öffentlich bezuschusst werden müsste

Saarbrücken. Altengerechtes Wohnen braucht kürzere Wege zum Einkaufen und zur Gesundheitsversorgung, als sie viele Orte im Saarland bieten. Der Bedarf an barrierefreien Wohnungen ist dabei weit unterschätzt und der Umbau der Wohnungen oft so teuer, dass er mehr öffentlich bezuschusst werden müsste.Diese Erkenntnisse brachte der Immobilienkongress "Zukunft Saarland: Altengerechtes Wohnen zwischen Service und Barrierefreiheit" in der Saarbrücker Congresshalle. "Einige ländliche Regionen sind vor dem Hintergrund des demographischen Wandels schlicht nicht zukunftsfähig", beklagte Rudolf Ridinger, Vorstand des Verbandes der saarländischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VdW) in seinem Plädoyer für Kommunen der kurzen Wege. Renate Szameitat, Geschäftsführerin des Gewos Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung, und die Sozialwissenschaftlerin Martha Meyer von der Hochschule HTW legten dar, dass laut Umfragen weit über 80 Prozent der Menschen dort altern wollen, wo sie jahrelang gelebt haben. Ins Altenheim wolle kaum jemand. VdW-Vorstand Ridinger sagte, bislang seien zwei Prozent der Wohnungen im Land barriefrei. Der Bedarf werde auf sechs Prozent geschätzt. Bei Kosten von bis zu 2000 Euro pro Quadratmeter barrierefreiem Wohnraum (inklusive Lift) ergebe dies riesige Millionen-Investitionen. Die Politiker Dagmar Heib (CDU), Gisela Kolb (SPD), Simone Peter (Grüne) und Thomas Lutze (Linke) waren sich einig, dass der Bund mehr Fördermittel für altengerechtes Wohnen bereitstellen sollte. Kranken- und Pflegekassen könnten auch mehr Zuschüsse leisten. ulo

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