Saarbrücken. "Ich bin weniger Dirigent meines Orchesters," betont Stephan Schultz, "sondern vornehmlich sein künstlerischer Leiter." Damit will er sagen, dass er beim Metzer Ensemble Le Concert Lorrain nicht vom Pult aus die Geschicke bestimmt, sondern sich als Instrumentalist ins Geschehen integriert und von seinem Cello aus die nötigen Anweisungen gibt. Das entspricht guter alter Tradition. Wie früher, so heute - denn, so Schultz, "Le Concert Lorrain versteht sich durchaus als Ensemble für Alte Musik und hat sich auf die historische Aufführungspraxis spezialisiert." Ein ehrgeiziges Konzept.Stephan Schultz stammt aus Erfurt und hat in Leipzig und Dresden Cello und Alte Musik studiert. In seiner Begeisterung für die musikalische Historie gründete er 1995 das Leipziger Barockorchester, dem er bis heute angehört. Seit 2006 leitet er hauptamtlich Le Concert Lorrain und versucht durch sorgsam erarbeitete Interpretationen seinem Publikum Alte Musik schmackhaft zu machen.Ehrenamtlich fungiert Schultz zusätzlich als Vorsitzender der Vereinigung für Musik in der Saarbrücker Ludwigskirche. "Dass der Eindruck entstanden ist, Le Concert Lorrain habe sich zu einer Art Hausorchester der Ludwigskirche entwickelt und regiere sozusagen allein, ist reiner Zufall. Die anderen musikalischen Standbeine der Konzerte, wie die Saarland Sinfonietta oder die Evangelische Chorgemeinschaft, werden nicht vernachlässigt", betont Schultz. Er will in Zukunft verstärkt mit Saarbrücker Schulen zusammenarbeiten, "um die Jugend an geistliche Musik heranzuführen". Auch ein Ausflug in die Klassik, zu Musik von Brahms, ist angedacht. Das nächste praktische Ziel für 2010 heißt: Bachs Johannespassion. Das bedeutet harte Proben. pesLe Concert Lorrain gibt am Sonntag, 13.12., ein Weihnachtskonzert mit Bach-Kantaten in der Ludwigskirche (18 Uhr). Am 1. 1. kommen Bachs 6 Brandenburgische Konzerte zur Aufführung (18 Uhr). Karten u.a. bei SR am Markt, Tel. (06 81) 9 880 880.