„Allenfalls mäßiges Verständnis“

Saarbrücken · In der Spardebatte um die Uni Saarbrücken hat sich nun die Saarländische Gesellschaft für Kulturpolitik geäußert – sie zeigt Verständnis für einige Punkte der Pläne. Die Saarländische Staatskanzlei widerspricht derweil der Darstellung von Musik- und Kunsthochschule, die Regierung habe sie offiziell über die Pläne noch nicht informiert.

Vorsichtig drückt sich die Saarländische Gesellschaft für Kulturpolitik (Kupo) aus: "Auf allenfalls mäßiges Verständnis" stoße der Vorschlag des Universitätspräsidiums zur strukturellen Neuordnung der Universität und den damit geplanten massiven Kürzungen, vor allem bei den Geisteswissenschaften. Das geplante Wegfallen von Theologie, Slawistik , Soziologie und Geographie hält die Kupo in einer Mitteilung von gestern "für problematisch" - gleichzeitig nennt sie die Streichung der Slawistik und der Soziologie aber auch "konsequent" im Rahmen einer Profilierung, denn "die wissenschaftlichen Angebote der Universität müssen im Interesse der Studierenden dem überregionalen Vergleich standhalten".

Für "nicht hinnehmbar" hielte es die Kupo, wenn die Historisch Orientierten Kulturwissenschaften oder die Romanistik empfindlich gestutzt würden. "Das wäre nicht vereinbar mit der jüngst von der Regierung ausgerufenen langfristigen Frankreichstrategie", erklärte Kurt Bohr für den Vorstand der Kupo. Verständnis zeigt der Vorstand für die Änderungsvorschläge im Bereich der Kunst- und Musikwissenschaft. Die Kupo begrüßt eine Verlagerung der beiden Professuren an die künstlerischen Hochschulen, weil dort durch die Umwidmung je einer vorhandenen Professur Musik- und Kunstwissenschaft "wieder handlungsfähige Wissenschaftsbereiche" geschaffen werden können.

"Der Vorschlag des Präsidiums, die Finanzierung der Theologien zu kappen, verdient Unterstützung, weil die Ausbildung von Theologen an anderen Unis der Großregion sichergestellt werden kann, zumal der Bedarf an Theologen eindeutig zurück geht." Gleiches gelte auch für die Lehrerausbildung. Ob es sinnvoll ist, die Rechtswissenschaften mit den Kulturwissenschaften in einer Fakultät zusammenzuführen, "darf bezweifelt werden".

Außerdem hat gestern die Saarländische Staatskanzlei auf einen SZ-Artikel zum selben Thema am 2. Juli reagiert. In diesem wollten sich die Musik- und die Kunsthochschule nicht zu den Sparplänen der Regierung äußern, weil diese ihnen offiziell noch nicht zugegangen seien. Die Staatskanzlei sieht das allerdings anders und teilt mit: "Beiden Hochschulen wurde bereits Anfang Juni 2014 das in der Presse vorgestellte Beratungspapier zur Weiterentwicklung des Hochschulsystems im Saarland sowie die dazu ergangene Pressemitteilung zugesandt."

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