Alisa Weilerstein und die Glut ihres Vibratos

Saarbrücken · Für Alisa Weilerstein ist "romantische Musik" mehr als eine Floskel: Bereits ihre ersten Striche bei Antonin Dvoráks h-Moll-Cellokonzert gleichen einem Gefühlsausbruch. Mit der Glut ihres ausgeprägten Vibratos lässt die 32-jährige US-Musikerin das Instrument im Adagio noch eindringlicher singen und liefert exemplarische Kostproben eines Wechselspiels zwischen Leidenschaft und introvertierter Grübelei.

Ein lebendiges Finale besiegelt die Harmonie zwischen der Solistin und der Tschechischen Philharmonie unter Jirí Belohlávek als Dvorák-Interpreten auf gleicher Augenhöhe. Hörenswerte Momente bieten hier auch kleinere Dvorák-Werke, bei denen Weilerstein ihren warmen und vollen Cello-Ton entspannt auf das von der Begleiterin Anna Polonsky fein gewebte Piano-Kissen bettet.

Alisa Weilerstein: Dvorák. Mit der Tschechischen Philharmonie unter Jirí Belohlávek (Decca).

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