AKW will Ausbildung junger Franzosen im Saarland fördern

Saarbrücken · Der Arbeitskreis Wirtschaft (AKW) will ein Projekt auf den Weg bringen, bei dem junge Franzosen aus Lothringen für eine Ausbildung in Deutschland qualifiziert werden. Das sagte AKW-Vorstandsmitglied Martin Zewe beim Neujahrsempfang des Arbeitskreises in Saarbrücken.

Geplant ist, ab Mitte 2015 zehn Schüler in einer Art Berufsinternat im Christlichen Jugenddorf (CJD) Homburg zu qualifizieren. Dabei sollen sie ein Jahr lang beim Deutsch-Lernen unterstützt und im Umgang mit Maschinen angeleitet werden. "Wir haben in Gesprächen mit unseren französischen Kooperationspartnern festgestellt, dass die mangelnde Sprachkompetenz eine der größten Hürden für eine Ausbildung in Deutschland ist", sagt Zewe. Diese Hürde gelte es, abzubauen. Aktuell sucht der AKW nach Finanzierungswegen für das rund 200 000 Euro teure Programm. Zewe hofft auf das Engagement von Firmen, die auch für eine Ausbildung bereitständen, sowie auf öffentliche Mittel.

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), die beim AKW-Empfang als Gastrednerin geladen war, sieht in Lothringen noch viel Potenzial für den saarländischen Arbeitsmarkt: "Hier haben wir 400 nicht besetzte Ausbildungsstellen im Handwerk, während in Lothringen 20 Prozent Jugendarbeitslosigkeit herrscht." Es sei aber noch viel kulturelle Übersetzungsarbeit zu leisten, denn die duale Ausbildung genießt in Frankreich nicht den Stellenwert, den sie in Deutschland hat. "Was wir brauchen, sind gelungene Beispiele", sagte Kramp-Karrenbauer. Als ein solches Beispiel will Zewe das CJD-Projekt sehen. "Wir wollen zeigen, dass es funktionieren kann."

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