Leserbrief Klinken / Bettenplan im Saarland Akutversorgung für Nordsaarland

Krankenhausbedarfsplan II

Da wurde ein Überangebot an Betten als Begründung für die Schließung von Kliniken angeführt, tatsächlich werden künftig 500 zusätzliche Krankenhausbetten benötigt. Diese Anpassung soll nach dem Entwurf des Krankenhausplanes durch einen Ausbau der dem Ballungsraum nahen Kliniken erfolgen. Der in Bezug einer ortsnahen Akutversorgung benachteilige Norden wird durch die Schließung der Klinik Wadern, in fünf Jahren nachfolgend Losheim und Erweiterungen an entfernten Standorten, weiter benachteiligt, bei gleichzeitiger Missachtung des Gebotes der Sicherstellung einer landesweiten gleichwertigen Gesundheitsversorgung. Die vom Ausbau profitierenden Krankenhäuser liegen in der Mitte oder im Süden des Landes, mit schlechter und zeitraubender Verkehrsanbindung für den Hochwald. Im Krankenhausplan soll stehen, dass das Nordsaarlandklinikum berücksichtigt werden kann, wenn ein Träger gefunden ist und anderswo Betten wegfallen. Diesen „Erinnerungsvermerk“ sehe ich ohne realistische Chance auf Umsetzung,  wer gibt schon verteilte, insbesondere rentable Betten ab? Warum wird die benötigte Nordsaarlandklinik nicht jetzt in das Umstrukturierungskonzept eingebunden und auf die Träger der Krankenhäuser verpflichtend eingewirkt, das zusätzliche Bettenkontingent teils im Hochwald zur Sicherung einer Akutversorgung vorzusehen? Da die geplanten Erweiterungen in den profitierenden Kliniken nicht umsonst zu haben sind, dürfte auch eine Nordsaarlandklinik finanzierbar sein. Sollte der Entwurf des Krankenhausplanes umgesetzt werden, wird die fehlende Akutversorgung im Norden unseres Landes auf lange Sicht festgeschrieben.

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