Aktionstage der HTW: Wie sieht gute Stadtplanung aus?

Saarbrücken · Vier Tage lang beschäftigt sich die Schule für Architektur der Hochschule für Wirtschaft und Technik (HTW) mit der Stadt Saarbrücken: In der Eisenbahnstraße wird über Stadtplanung diskutiert.

Nicht zum ersten Mal beschäftigt sich die Schule für Architektur der Hochschule für Wirtschaft und Technik (HTW) mit Saarbrücken . Hier entstand schon so mancher Plan für eine modernere Landeshauptstadt. Jetzt haben angehende Architekten und Stadtplaner sich mit Studierenden der Kunsthochschule (HBK) der Eisenbahnstraße angenommen: Sie füllen leere Läden, wenngleich nur temporär. So können die Saarbrücker sehen, was die leisten, die in der Debatte um Universität und HTW zur Disposition standen: die Masterstudenten der Schule für Architektur.

"3 Räume - 3 Themen" sind die Aktionstage überschrieben. Es begann mit "Stadt", setzte sich fort mit "Haus" und endet morgen im "Prozess" mit einer Diskussion über "Beteiligungsstrategien". Schließlich wollen ja auch Anwohner, Künstler und Stadtteilmanager in Stadtentwicklung eingebunden sein. Zum Einstieg in die Reihe mühten sich Stephan Anders (Städtebauinstitut der Uni Stuttgart), Luca Kist (Vorsitzender des Städtebaubeirates Saarbrücken ), Monika Kuntz (Leiterin des Stadtplanungsamtes Saarbrücken ) und Manuel Schneider (Masterstudent der Schule für Architektur) mit der Frage "Stadt: Quo Vadis?" Eine eindeutige Antwort gab es nicht, aber eine Saarbrücker Antwort ließ sich ausmachen: Man scheint machtlos gegen den täglichen Ansturm von Pendlern, die alle erreichbaren Flächen zuparken. Umdenken, das Bewusstsein verändern, lautete Stephan Anders' Vorschlag. Er belegte, wie viel schneller als Autos Fußgänger und Fahrradfahrer gerade auf kürzeren, innerstädtischen Strecken seien. Landschaftsarchitekt Luca Kist sprach sich für Mut aus, denn den braucht es, um mehr Freiflächen zu schaffen und für weniger Stellflächen zu sorgen. Masterstudent Manuel Schneider hat gar ohne die Stadtautobahn geplant, sie zum Boulevard entwickelt: hin zur Saar, entlang der Saar. Zum Diskutieren gab es zum Auftakt der Aktionstage wenig. Immerhin kam Moderator Stefan Ochs, Architektur-Professor an der HTW, zwischendrin eine entscheidende Erkenntnis: "Ist es nicht irrsinnig, dass wir, wenn wir über Stadt reden, immer über Autos reden?"

Die dritte und letzte Veranstaltung ist (wegen des Fußballspiels Deutschland gegen die USA) von Donnerstag auf Freitag verlegt: 18.30 Uhr, Eisenbahnstraße 43.

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