Air Berlin: Hauptversammlung trotz roter Zahlen harmonisch

London. Alle Beschlüsse einstimmig - mehr Harmonie hätte sich Air Berlin zur Hauptversammlung im 30. Jahr nach ihrer Gründung kaum wünschen können. Viel Grund zu Feiern gab es nicht. Selbst Joachim Hunold, Vorstandschef der Airline, schlug eher moderate Töne an, die rote Farbe zeigte sich schließlich nicht nur im Logo des Konzerns, sondern auch den Verlust

London. Alle Beschlüsse einstimmig - mehr Harmonie hätte sich Air Berlin zur Hauptversammlung im 30. Jahr nach ihrer Gründung kaum wünschen können. Viel Grund zu Feiern gab es nicht. Selbst Joachim Hunold, Vorstandschef der Airline, schlug eher moderate Töne an, die rote Farbe zeigte sich schließlich nicht nur im Logo des Konzerns, sondern auch den Verlust. Trotzdem: Im laufenden Jahr will Air Berlin laut Hunold "die Schulden verringern, die Liquidität verbessern und ein besseres Ergebnis als im Vorjahr abliefern". Die Aktionäre nahmen ihm die Zuversicht gläubig ab. Der Saarländer Manfred O. Klein, im vorigen Jahr noch recht kritischer Aktionär, lobte das Management der Airline scherzhaft schon deshalb, weil die Herren das Jahr um einen (Flug)-Tag verlängert hätten: der von Klein vorgezeigte Winterflugplan 2008/09 lief - weiß auf rot gedruckt - tatsächlich bis zum 31. April 2009. Die Lacher hatte der Saarländer ohnehin auf seiner Seite, wenn auch mit ernsterem Hintergrund. An die Aussage von Hunold anknüpfend, dass "Air Berlin in der Krise nicht nach dem Staat ruft, sondern sich durch eine Stärkung des Eigenkapitals selbst hilft" konterte Klein, dass zwar "Air Berlin nicht nach dem Staat rufe, aber der Staat nach Air Berlin". Klein unterstrich damit die Bedeutung von Flugverbindungen nach Saarbrücken für die ganze Region Saarland, Lothringen und Luxemburg. Keine Kritik äußerten die Aktionäre beispielsweise daran, dass die Airline allein mit ihrem kurzen China-Abenteuer 32 Millionen Euro in den Sand gesetzt hat und der Verlust des ersten Quartals bei 87,3 Millionen Euro lag. otz

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