Aigner sagt Bauern Unterstützung zu

Eppelborn. Die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) sagte den saarländischen Bauern gestern ihre Unterstützung zu. "Sie können sicher sein, dass Sie in mir eine standhafte Streiterin für die Landwirtschaft finden", sagte sie bei der Mitgliederversammlung des saarländischen Bauernverbandes

Eppelborn. Die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) sagte den saarländischen Bauern gestern ihre Unterstützung zu. "Sie können sicher sein, dass Sie in mir eine standhafte Streiterin für die Landwirtschaft finden", sagte sie bei der Mitgliederversammlung des saarländischen Bauernverbandes. Zwar sprach Aigner sich für eine einheitliche EU-Agrarpolitik aus, weil diese "stabile Verhältnisse auf europäischer Ebene" gewährleiste. Auf der anderen Seite sei sie aber auch bemüht, die überbordende EU-Bürokratie von den Bauern fernzuhalten. Bei vielen Themen versuche sie, Verwaltungsaufgaben auf nationaler Ebene zu halten.Aigner will sich in der EU-Politik weiter dafür einsetzen, dass die Landwirtschaft auch nach 2013 direkte Förderung erhält. Es sei wichtig, dass Landwirte Unterstützung für die Pflege der Kulturlandschaft bekämen - ebenso wie für Leistungen, die im globalen Wettbewerb nicht über den Marktpreis ausgeglichen würden. Die Förderung der ländlichen Entwicklung, für Aigner auch ein wichtiger Punkt, dürfe nicht zu Lasten der Bauern gehen.Bauernverbandspräsident Klaus Fontaine forderte, die Probleme der Bauern im weltweiten Wettbewerb zu berücksichtigen. "Wenn die USA und Brasilien subventionieren, muss das auch in Europa passieren", sagte er. "Der weltweite Markt ist ein Dorfplatz." Er forderte auch eine stärkere Unterstützung der regionalen Produktion: "Wir als Bauern wollen für die Verbraucher vor Ort produzieren - zu einem Preis, der höher ist als der Weltmarkt, weil wir auch anders produzieren als der Weltmarkt."Unterstützung bekommt Fontaine hier vom saarländischen Wirtschaftsminister Christoph Hartmann (FDP). In Nischensegmenten sei die regionale Vermarktung bereits exzellent, sagte Hartmann. "Wir prüfen gerade, ob nicht noch eine Ausweitung der regionalen Vermarktung möglich ist." Er sei in Gesprächen mit dem Einzelhandel, der durchaus bereit sei, regionale Produkte auch zu etwas höheren Preisen ins Sortiment aufzunehmen.Zum Thema Milchpreise, bei dem sich Aigner im vorigen Jahr stark für die deutschen Milchbauern eingesetzt hat, richtete sie einen Appell an die Bauern, Molkereien und Verbraucher nicht als Gegner, sondern eher als Partner zu sehen. Die Quote, das sei sicher, werde 2015 allerdings auslaufen.Auf EU-Ebene, sagte Aigner, sei es wichtig, einheitliche Verhältnisse zu bekommen. So halte Frankreich weiter daran fest, Subventionen über Produktionsmengen zu steuern, statt - wie die anderen Länder - die Förderung an der bewirtschafteten Fläche zu messen. Wie hoch das Agrarbudget auf EU-Ebene sein werde, sei noch unklar: "Da wird bis zur letzten Sekunde gestritten."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort