ADAC verklagt fünf Mineralölkonzerne wegen E 10

München. Der Automobilclub ADAC hat fünf Mineralölkonzerne wegen Verstößen im Zusammenhang mit dem umstrittenen Kraftstoff E 10 angezeigt. Nach Ansicht des ADAC muss laut Gesetz an Tankstellen neben dem neuen Sprit auch das übliche Superbenzin und nicht nur das teurere Super Plus angeboten werden. Der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) wies diesen Vorwurf zurück

München. Der Automobilclub ADAC hat fünf Mineralölkonzerne wegen Verstößen im Zusammenhang mit dem umstrittenen Kraftstoff E 10 angezeigt. Nach Ansicht des ADAC muss laut Gesetz an Tankstellen neben dem neuen Sprit auch das übliche Superbenzin und nicht nur das teurere Super Plus angeboten werden. Der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) wies diesen Vorwurf zurück.E 10 besteht zu zehn Prozent aus dem Biokraftstoff Bioethanol, doppelt so viel wie das bisherige Superbenzin (E 5). Weil jedoch rund jedes zehnte Benziner-Fahrzeug den neuen Sprit nicht verträgt, müssen die Tankstellen weiterhin Kraftstoff mit fünf Prozent Ethanolanteil anbieten.

Stichprobenartige Untersuchungen des ADAC hätten jedoch ergeben, dass die beklagten Mineralölkonzerne Aral, BP, Jet, OMV und Shell an ihren Tankstellen unter der Bezeichnung "Super" nur noch das qualitativ hochwertigere - und daher teurere - Super-Plus vertrieben. Das stehe "im klaren Widerspruch zur gesetzlichen Bestandsschutzregelung", erklärte der ADAC.

Eine Sprecherin des Verbands MWV hingegen sagte, "die Unternehmen kennen die gesetzlichen Regelungen". Sie verwies auf den Wortlaut der Verordnung, wonach für Autos, die E10 nicht vertragen, ein "Kraftstoff mit mindestens 95 Oktan" angeboten werden muss. Die Branche stelle mit Super Plus sogar einen qualitativ höherwertigen Kraftstoff mit 98 Oktan zur Verfügung, sagte die Sprecherin. afp

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