Ab Montag gilt nur noch die Iban-Kontonummer

Frankfurt/Saarbrücken · Das Ende der vertrauten Kontonummer und Bankleitzahl naht. Stattdessen gelten Iban und BIC. Doch noch nicht jeder Kunde ist bereits mit den langen Zahlenreihen vertraut.

Die Schonfrist ist vorbei: Ab Montag dürfen auch Verbraucher für Überweisungen und Lastschriften in Euro nur noch die internationale Kontonummer Iban nutzen. "Kunden, die sich zum 1. Februar nicht umstellen, laufen Gefahr, dass ihre Überweisung nicht ausgeführt wird ", warnt Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele .

Bereits seit August 2014 müssen sämtliche geschäftliche Überweisungen über die internationale Kontonummer Iban und den Bankencode BIC laufen. Privatkunden hatten noch eine Übergangsfrist, um sich an die Umstellung auf die 22-stellige Kontonummer zu gewöhnen.

Die Banken erwarten bei der nun anstehenden Umstellung kaum noch Probleme: "Schon heute verwenden über 95 Prozent der Privatkunden die Iban", teilt der saarländische Sparkassenverband mit. Auch die Bank 1 Saar ist überzeugt, dass es kaum Schwierigkeiten geben werde. Die Umstellung 2014 ging dagegen gar nicht reibungslos vonstatten. Allzu viele Unternehmen hatten es versäumt, sich auf die neuen Kontonummern einzustellen. Viele hatten ihre Geschäftspapiere nicht rechtzeitig geändert oder ihre Buchhaltungs-Software erneuert. Daher hatte die EU die für Februar geplante Einführung noch einmal auf August verschoben. Auch Vereine hinkten hinterher.

Mittlerweile ist die Iban gut angenommen - auch die Länge macht kein Problem mehr: Als Standard auf Rechnungen wird die Iban in optisch gut erfassbaren Vierer-Blöcken gedruckt. Auch viele Online-Überweisungsportale und Überweisungsformulare haben diese Vierer-Teilung übernommen. Dass es durch die langen Zahlen zu mehr Falschbuchungen kommt, verneint Martina Hoffmann von der Bank 1 Saar. Das Gegenteil sei der Fall: Durch die Prüfziffer, die Teil der Iban ist, würden Fehler sofort erkannt. Solche Überweisungen würden dann gar nicht erst verarbeitet.

Wer zuletzt noch immer mit Kontonummer und Bankleitzahl überwiesen hat, muss aufpassen: Ab Montag dürfen Banken die alten Überweisungsformulare nicht mehr entgegennehmen. Birthe Thiel vom Sparkassenverband beruhigt aber: Am Bankterminal und in der Sparkassen-App könne eine Umrechnungsfunktion genutzt werden. Und Sparkassen-Mitarbeiter seien beim Ausfüllen der neuen Formulare gerne behilflich. Bundesbank-Vorstand Thiele allerdings geht davon aus, dass viele Kunden noch alte Überweisungsträger in der Schublade haben. Die sollten schnell entsorgt werden.

Die Deutsche Rentenversicherung weist ausdrücklich darauf hin, dass beim Rentenantrag ab sofort die Iban angegeben werden muss. Auch wer als freiwillig Versicherter Beiträge an die Rentenversicherung überweist, müsse daran denken.

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