Die russische Zeitung „Wedomosti“ kommentiert am Dienstag die Entscheidung der Wahlleitung, Alexej Nawalny die Zulassung zur Präsidentenwahl zu verweigern:

Selbst wenn die Registrierung verweigert wurde, ist Nawalny zweifellos der erfolgreichste und, man kann das sagen, wichtigste russische Politiker 2017. Mit seiner Arbeit „vor Ort“ hat Nawalny nicht nur den Wählern, sondern auch der Staatsmacht bewiesen, dass er ein großer und realer politischer Faktor ist. Und daran kann die Wahlleitung mit ihrer Ablehnung nichts ändern, genausowenig wie sie aus einem zugelassenen, aber politisch inhaltsleeren Kandidaten einen wirklichen Politiker machen kann.

Die russische „Komsomolskaja Prawda“ schreibt am Dienstag zum Teilrückzug des Sportmultifunktionärs Witali Mutko:

Fußball soll Spaß machen. Und im russischen Fußball macht Witali Mutko den meisten Spaß. Unter Mutkos Verantwortung hat Russland die Fußball-Weltmeisterschaft bekommen und ist auf den 65. Platz der Fifa-Rangliste abgestürzt, die historisch tiefste Platzierung. Und sein legendäres „Let mi spik from mai hart“? Oder das großartige „Nou kriminelity“? Nein, ohne Mutko wäre der russische Fußball entschieden langweiliger. Und deshalb geht Witali Leontjewitsch niemals so ganz. Wir werden noch von ihm hören.

Das Plädoyer des Papstes für mehr Mitgefühl für Flüchtlinge kommentiert die französische Zeitung „Le Républicain Lorrain“:

In Zeiten weihnachtlicher Konsumlust hat Papst Franziskus der Geburt Christi gedacht und im richtigen Moment in Erinnerung gerufen, dass Jesus, Maria und Joseph selbst Migranten waren. Das war eine christliche Mahnung. Es ist trotzdem nicht sicher, dass das vom Papst beschworene Gebot zur Nächstenliebe und Gastfreundschaft von allen Katholiken oder auch nur von allen, die sich so nennen, befolgt wird. Die äußeren Zeichen einer Religion waren noch nie eine Garantie für ihre Echtheit. Auch im Vatikan hat sich Franziskus nicht nur Freunde gemacht.

Die „Neue Zürcher Zeitung“ kommentiert die Lage nach den Neuwahlen in Katalonien:

Seit 1999 liegen die katalanischen Separatisten konstant zwischen 46 und 50 Prozent. Schuld trägt vor allem Madrid. Es beharrt stur auf einer vermeintlichen Einheit Spaniens, in deren Namen die Regionen gegängelt werden. Sie dürfen weder über den Stierkampf noch über die Steuern selbst entscheiden. Kein Wunder, ist die Lage in der prosperierenden Region Katalonien eskaliert. Als Brandbeschleuniger funktioniert Madrids fataler Hang, die Justiz als Machtinstrument zu missbrauchen.

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