Wenn der Vater erneut eine Firma gründet

Sulzbach · Nach 41 Jahren als Unternehmer will es Wolfgang Preinfalk noch mal wissen. Er bringt wieder einen Betrieb an den Start – mit Erfolg.

 Wolfgang Preinfalk in seinem neuen Unternehmen, in das er drei Millionen Euro investiert hat – hautsächlich in Metall-Bearbeitungsmaschinen. Später soll es sein Sohn Michael übernehmen. Foto: Iris Maurer

Wolfgang Preinfalk in seinem neuen Unternehmen, in das er drei Millionen Euro investiert hat – hautsächlich in Metall-Bearbeitungsmaschinen. Später soll es sein Sohn Michael übernehmen. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Wolfgang Preinfalk kann es nicht lassen. "Es reizt mich einfach, Unternehmer zu sein", sagt der 73-Jährige. Als solcher ist der gelernte Antriebstechniker seit 1976 unterwegs, als er in Sulzbach eine mechanische Werkstatt eröffnete, um Komponenten und Ersatzteile für den saarländischen Bergbau herzustellen. Eine Statue der Heiligen Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute, erinnert im Eingangbereich noch an diese Zeit - außerdem ein "Arschleder", das den Hosenboden des Bergmann bei der Arbeit unter Tage vor dem Durchwetzen schützte.

Später spezialisierte Preinfalk sich auf Großgetriebe, die er an Bergbau-Firmen in aller Welt verkaufte. Noch vor zehn Jahren zog er in St. Ingbert ein neues Werk mit rund 200 Beschäftigten hoch, das er 2011 an die Firma Schottel aus Spay bei Koblenz, einem Spezialisten für Schiffsantriebe, verkaufte.

Seit 2015 ist er - in der dritten Phase seines Berufslebens - wieder nach Sulzbach und damit zu seinen Wurzeln zurückgekehrt - und zwar mit einer neuen Firma, der VIP-TC. Neun Leute beschäftigt das Unternehmen, bald sollen es 15 sein. Dort stellt er nach Kundenzeichnungen hochwertige Elemente für den Maschinenbau her - Motto: "Wir fertigen, Sie bauen ein ohne weitere Kontrolle". Drei Millionen Euro hat er in den Maschinenpark von VIP-TC investiert und kürzlich noch ein computergesteuertes Dreh-, Fräs- und Schleifzentrum in Betrieb genommen.

Hauptkunden sind die Hersteller von Walzwerken, Hydraulik-Zylindern, Ventilen für die chemische Industrie und die Produzenten von Windkraft-Anlagen. Durch die Anschaffung einer Induktions-Härteanlage können die Teile im eigenen Haus gehärtet werden. Damit entfällt der langwierige Transport zu Härtereien in andere Ecken der Republik. Mit Hilfe einer Kupferspule wird in der Anlage ein elektromagnetisches Induktionsfeld erzeugt, das dafür sorgt, dass sich die Härteteile binnen kurzer Zeit auf 1000 Grad erhitzen. Danach werden sie mit Wasser abgeschreckt und in einem Anlass-Ofen erneut erwärmt. Auf diese Weise werden die Härte-Spannungen abgebaut. Eine Ultraschall- und Oberflächenprüfung, die er als Dienstleistung auch anderen Firmen anbietet, runden die Bearbeitung der Komponenten ab.

Derzeit ist geplant, dass Preinfalk die Firma in absehbarer Zeit an seinen Sohn Michael überträgt. Der Junior, ein gelernter Werkstoffprüfer, kümmert sich schon heute um die Qualitätssicherung und ist Qualitätsmanagement-Beauftragter des Unternehmens, so dass die Übergabe des Staffelholzes gründlich vorbereitet wird.

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