Politik drängt auf Klarheit bei Bundeswehr-Panzerwerkstätten

St Wendel · Die Politik reagiert zunehmend genervt darauf, dass die Bundeswehr sich nicht entscheiden kann, wie es mit ihren Panzerwerkstätten bei der HIL Heeresinstandsetzungslogistik weitergeht.

Die Zukunft der bundeseigenen HIL Heeresinstandsetzungslogistik muss endlich geklärt werden, wovon auch das HIL-Werk in St. Wendel mit 450 Arbeitsplätzen betroffen wäre. Hinter diese Forderung stellten sich gestern sowohl der Betriebsratsvorsitzende Matthias Moseler als auch die für das Werk zuständige Sekretärin der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Sabine Engelhardt-Cavelius.

Außerdem machte die Politik Druck. "Die Bundesregierung muss endlich Klartext reden und ihre Pläne für die HIL-Werke offenlegen", forderte gestern der saarländische Bundestagsabgeordnete der Grünen, Markus Tressel. "Bis Ende des Jahres wollen wir wissen, wohin die Reise geht", sagte Christian Petry, SPD-Abgeordneter im Berliner Parlament. "Die Mitarbeiter brauchen endlich Gewissheit, wie es mit dem Werk weitergeht", legte gestern auch Magnus Jung , SPD-Parlamentarier im Saar-Landtag, nach. Grund des erneut aufgebauten Drucks war ein Bericht der "Welt", wonach die Bundeswehr beim Verkauf ihrer Panzerwerkstätten kurz vor einer Entscheidung steht.

Allerdings müssen Regierung und Parlament zustimmen. "Daher könnte sich das Verfahren bis nach der Bundestagswahl hinziehen", befürchtet Moseler. Er muss jetzt sicherstellen, dass die HIL-Beschäftigten, die im Dienst der Armee stehen, auch von dem Käufer aus der Rüstungsindustrie weiterbeschäftigt werden. Das sind 400 der 450 Mitarbeiter. Ihr Arbeitgeber soll die Bundeswehr bleiben. Sie sollen dem künftigen Eigentümer "beigestellt" werden. Moseler favorisiert den Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) als Käufer. KMW hat mit Defence Service Tracks (DST) in Freisen bereits eine militärische Reparaturwerkstatt mit 250 Beschäftigten. "Davon verspreche ich mir das meiste Entwicklungspotenzial für unter Werk."

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