Inexio wächst weiter zweistellig

Saarlouis · Der Glasfaser-Ausrüster Inexio hält am Ziel fest, bis 2020 einen Umsatz von 100 Millionen Euro zu erreichen. Zukäufe und die Beteiligung an vielen Ausbauprojekten sollen dabei helfen.

Als ein schwieriges Jahr bezeichnet Inexio-Vorstand David Zimmer das abgelaufene 2016. Mit dem Einstieg der Investment-Firma Warburg Pincus beim Saarlouiser Glasfaser-Anbieter kamen auch zahlreiche Veränderungen in der Organisation des Unternehmens. Vier von sieben Geschäftsführen wollten die Wachstumsstrategie nicht mehr mittragen, verließen das Unternehmen. Aktuell sucht Inexio deshalb einen neuen Finanzchef. Auch habe der Übernahmeprozess, in dessen Rahmen Warburg Pincus 59 Prozent der Anteile gekauft hat, viel Energie gebunden. Eine neue Holding musste gegründet werden, einige Altaktionäre trennten sich von der Firma, die Anteile wurden neu gemischt. Trotz all dieser Umwälzungen ist Inexio auch im vergangenen Jahr wieder kräftig gewachsen. Der Umsatz ist um elf Prozent auf 52,2 Millionen Euro gestiegen. Das Betriebsergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 29 Prozent auf 21,3 Millionen Euro .

Und in diesem Jahr will das Management das Wachstum noch einmal beschleunigen. Basis dafür ist der massive Ausbau der Glasfaser-Struktur in Deutschland bis Ende 2018. "Da gibt es jetzt eine Bugwelle", sagt Inexio-Vorstand Thorsten Klein . An zahlreichen Ausschreibungen werde die Firma sich jetzt beteiligen - idealerweise in Regionen, die an Gebiete grenzen, in denen Inexio bereits mit Glasfasernetzen vertreten ist. Aber auch durch Zukauf möchte das Unternehmen weiter wachsen. Ende des Jahres hat Inexio erst den norddeutschen Anbieter Komnexx übernommen, zwei weitere Übernahmen erwartet Klein noch in den nächsten drei Monaten. "Mit diesen Übernahmen sind dann häufig auch Ausbauprojekte verbunden, die die Firmen gewonnen haben", sagt Klein. Aktuell verfügt Inexio über ein Glasfasernetz von über 6000 Kilometer Länge. Auch im Saarland hat das Unternehmen im vergangenen Jahr ausgebaut. Für den Anschluss des französischen Pays de Bitche an das Hochgeschwindigkeitsnetz wurde eine Leitung durch den Bliesgau gelegt und so zahlreiche Orte rund um Gersheim neu an das schnelle Internet angeschlossen. Zwar seien auch weitere Gebiete in Frankreich für einen Glasfaser-Ausbau interessant. Allerdings gehe das nur mit einem französischen Partner, sagt Zimmer. "Besonders in Lothringen ist die Bereitschaft für ein Gespräch mit uns nicht sehr groß." erläutert er.

Trotz des zunehmend deutschlandweiten Geschäfts von Inexio - 2016 hat das Unternehmen auch erste Projekte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gestartet - bleibt der Unternehmenssitz Saarlouis erhalten. Hier habe sich Inexio gut entwickelt - der vor vier Jahren eröffnete Zweitsitz in der Astra-Fabrik sei mittlerweile weitgehend ausgelastet. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen bundesweit rund 220 Mitarbeiter. 2015 waren es noch 185

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