Verband fordert Wohnungsbau-Förderung

Saarbrücken · Dem Saarland droht nach Ansicht der Wohnungswirtschaft eine Sozialwohnungs-Knappheit. "Bei immer mehr Sozialwohnungen läuft die Sozialbindung aus", sagt Reinhold Jäger, Vorstand des Verbands der saarländischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VdW). Während es vor zehn Jahren noch über 4000 Wohnungen mit Sozialbindung gegeben habe, seien es jetzt nur noch rund 1100. "Und neue Wohnungen werden unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr gebaut, weil sie sich über die Mieten nicht mehr refinanzieren", sagt Jäger.

Für einen Neubau müsse man aktuell mit rund 2000 Euro pro Quadratmeter rechnen, sagt Jäger. Vor allem die zahlreichen Auflagen wie Brandschutz, Barrierefreiheit, Energieeffizienz, aber auch Grundsteuern und die hohen Grunderwerbssteuern machten Bauen zunehmend unrentabel. Um mit Sozialmieten einen Neubau zu refinanzieren, dürften die Kosten aber höchstens bei 1300 bis 1400 Euro liegen. Für den Rest müsse es einen Investitionskostenzuschuss geben. "In anderen Ländern gibt es den, im Saarland allerdings mit Verweis auf die Haushaltslage nicht." Langfristig heißt das aber laut Jäger, dass die Kommunen dann zuschießen müssen, wenn sie gezwungen sind, für sozial Bedürftige Wohnungen am freien Markt anzumieten.

Die Problematik ist auch Thema einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft der saarländischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (AWI saar) morgen im Meeting Training Center Saarbrücken , Neugrabenweg 4, von 9.30 Uhr bis 14 Uhr. Der Eintritt ist frei, Anmeldung unter www.vdw-saar.de

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