Saarland steht in der Großregion gut da

Saarbrücken · Zuwächse im Verarbeitenden Gewerbe, einen Anstieg des Exports, gleichzeitig ein hoher Industrieanteil – insgesamt ist das Saarland nach Angaben der Statistischen Ämter in der Großregion gut aufgestellt.

Das Saarland steht in der Großregion wirtschaftlich gut da. Das zeigt der Konjunkturbericht der Statistischen Ämter der Großregion. Vierteljährlich veröffentlicht die Arbeitsgemeinschaft der Statistischen Ämter im Saarland, Lothringen, Luxemburg, Rheinland-Pfalz und Wallonien wichtige Daten zu den verschiedenen Regionen.

Dabei zeigt sich, dass das Saarland strukturell gut aufgestellt ist. Mit einem Industrie-Anteil von 22,8 Prozent ist es industriell stärker als die übrigen Regionen. So hat die Lorraine 15,3 Prozent Industrie, Luxemburg 9,3 Prozent, die Wallonie 12,5 Prozent und Rheinland-Pfalz 19,9 Prozent. Und das Verarbeitende Gewerbe hat sich im Saarland im vergangenen Jahr deutlich besser entwickelt als in den übrigen Regionen. In den drei letzten Quartalen gab es ein deutliches Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr zwischen 10,5 und fünf Prozent, nur im ersten Quartal dieses Jahres war ein leichter Rückgang von 0,3 Prozent. In Rheinland-Pfalz war das Wachstum deutlich geringer, in Luxemburg und der Wallonie gingen die Umsätze vornehmlich zurück - von der Lorraine gibt es keine Daten.

Starke Exporte

Auch bei den Exporten zeigt sich das Saarland stark. Zwar ist das Wachstum in diesem Bereich rückläufig - nach einem Plus von 19,5 Prozent im zweiten Quartal 2015 ist es auf 3,8 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres zusammengeschrumpft, doch haben sich die Exportzahlen noch deutlich besser entwickelt als in Luxemburg, wo im Schnitt ein niedrig einstelliges Wachstum zu beobachten ist oder insgesamt Schrumpfungsprozessen in den Regionen Lorraine und Wallonie.

Weniger erfreulich ist im Saarland die Entwicklung im Gastgewerbe. Hier gab es zwar leichte Zuwächse in den mittleren Quartalen des Jahres 2015, zum Jahresende und im ersten Quartal ist aber ein deutlicher Rückgang zu beobachten. Anders in den übrigen Regionen wie Rheinland-Pfalz, Luxemburg oder der Wallonie. Hier sind durchgängig Zuwächse zu beobachten. Überhaupt macht der Dienstleistungsanteil an der saarländischen Wirtschaft mit 71,5 Prozent den niedrigsten der Regionen aus. Den höchsten Dienstleistungsanteil dagegen hat Luxemburg mit 79,3 Prozent.

Bei den Arbeitslosen ist im Saarland zuletzt wieder ein Anstieg zu beobachten, von 0,4 im dritten Quartal 2015 auf 2,9 Prozent Plus im ersten Quartal 2016 - das ist vornehmlich auf die schnelle Überführung Geflüchteter in den Arbeitsmarkt zurückzuführen. Während auch die Region Lorraine eine durchgehend hohe Zunahme der Arbeitslosigkeit von im Schnitt 3,8 Prozent verzeichnet, waren diese Zahlen in den übrigen Regionen immer rückläufig.

Insgesamt umfasst die Großregion ein Gebiet von 65 400 Kilometern. In der Region wohnen 11,5 Millionen Menschen.

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