Eurowings hebt nach Mallorca ab

Saarbrücken · Am Samstag um 18.32 Uhr startete am Flughafen Saarbrücken der erste Eurowings-Flug nach Mallorca, ein Airbus A 320 mit 174 Passagieren.

 Flugkapitän Rainer Brändlein (links) und Co-Pilot Daniel Diehl steuern den Erstflug nach Mallorca. Fotos: Udo Rau

Flugkapitän Rainer Brändlein (links) und Co-Pilot Daniel Diehl steuern den Erstflug nach Mallorca. Fotos: Udo Rau

Feierlaune herrschte am Samstag am Flughafen Saarbrücken. Nach rund 30-jähriger Abwesenheit ist die Lufthansa wieder zurück mit ihrer Tochtergesellschaft Eurowings (Köln). Damals war die Lufthansa mit ihrer Beteiligungsgesellschaft DLT am Saar-Airport präsent.

Exakt um 18.32 Uhr hebt der vollbesetzte Airbus A320 mit 174 Passagieren von der Startbahn ab und entschwindet Richtung Palma de Mallorca. Der 1129 Kilometer lange Flug dauert rund zwei Stunden. Im Cockpit sitzen Eurowings-Flugkapitän Rainer Brändlein und Co-Pilot Daniel Diehl. Beide kennen den Flughafen Saarbrücken schon länger. "Ich war als Air-Berlin-Pilot schon öfter in Saarbrücken", sagt Rainer Brändlein zu unserer Zeitung. "Auch ich kenne den Flughafen Saarbrücken, ich war vor etwa einem Jahr schon mal hier", ergänzt Daniel Diehl. "SCN" - so der internationale Code für den Saar-Airport - ist ein bekanntes Terrain für die Piloten. Zuvor war der Airbus mit der Kennung D-ABNL und der Flugnummer EW 6818 mit rund 30 Passagieren um 17.29 Uhr aus Palma de Mallorca in Saarbrücken gelandet. Begrüßt, wie bei Erstflügen in der Fliegerei üblich, mit der traditionellen Wassertaufe aus den Löschkanonen der Flughafenfeuerwehr. Ein eindrucksvolles Spektakel, das auch am Samstag von vielen Zuschauern verfolgt wurde. "Welcher Prominente kommt denn da an?" fragte ein Passagier im Warteraum. Auch kulinarisch wurden die Besucher auf der Besucherterrasse eingestimmt: mit spanischen Tapas, spanischem Wein und einer mallorquinischen Gewürzmischung.

Für die Saarländer ist ihr heimischer Flughafen der beliebteste Abflugsort zur größten Baleareninsel, ergab eine kurze Umfrage unter den wartenden Passagieren. Mit rund 150 000 Passagieren war Mallorca schon im vergangenen Jahr die Ferien-Destination Nummer eins. Die Vorteile hört man auch von Passagieren: "Wir fliegen schon seit über 25 Jahren nach Mallorca und wenn möglich immer ab Saarbrücken. Kurze Anreise und Überschaubarkeit sind einfach gut", sagt Stefan Sapeur, Geschäftsführer der Saarbrücker Nano X, der mit seiner Ehefrau Natascha und Sohn Milan für eine Woche nach Colònia de Sant Jordi im Süden Mallorcas reist.

Für Anton und Irma Szygulla aus Schmelz ist Saarbrücken ebenfalls erste Wahl. Diesmal haben sie sich für eine Woche Urlaub in Can Picafort an der Bucht von Alcudia entschieden. Anton Szygulla nutzt auch regelmäßig beruflich die Berlin-Verbindung ab Saarbrücken.

Lydia Brennecke mit Tochter Elisa aus St. Ingbert wollen eine Woche Zeit in Cala Millor an der Ostküste verbringen. Ihre Argumentation: "Saarbrücken liegt vor der Haustür, warum etwa erst nach Frankfurt fahren?" Flughafen-Geschäftsführer Thomas Schuck erhofft sich viel vom neuen Engagement. "Damit sind wir wieder auf dem Radar der Lufthansa und als Abflugort gelistet." Schuck rechnet mit noch mehr Flügen der neu aufgestellten Lufthansa-Gruppe mit Eurowings. Diese hat alle Mallorca-Flüge von Air Berlin übernommen.

 Natascha, Milan und Stefan Sapeur freuen sich auf Mallorca.

Natascha, Milan und Stefan Sapeur freuen sich auf Mallorca.

Auch Flughafen-Aufsichtsratschef Jürgen Barke, zugleich Wirtschafts-Staatssekretär, sieht "ausgezeichnete Zukunftsperspektiven". Sein Argument: "Mit der Eurowings haben wir jetzt die größte deutsche Qualitäts-Low-Cost-Gesellschaft am heimischen Flughafen." Im angelaufenen Sommerflugplan 2017 wird Eurowings bis zu viermal wöchentlich Mallorca anfliegen. Damit erhöht sich das wöchentliche Palma-de-Mallorca-Angebot ab Saarbrücken um einen Flug auf insgesamt 18. Neben Eurowings fliegen Mallorca ab Saarbrücken noch die ehemalige Air-Berlin-Tochter Niki und TUIfly an. Das erste Quartal 2017 stimmt Flughafenchef Schuck vorsichtig zuversichtlich. Man müsse allerdings auch die weiteren internationalen politischen Entwicklungen abwarten, um verlässliche Prognosen abgeben zu können. 2016 zählte der Flughafen Saarbrücken insgesamt 440 000 Passagiere.

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