Edle Tropfen zum Jahreswechsel

Saarbrücken · Viele Saarländer gehen optimistischer in das neue Jahr als 2016. Sie sind in Feierlaune und bei der Wahl ihrer Champagner- oder Weinsorte wählerischer. Manch einer legt sogar 1500 Euro für einen Edelchampagner hin.

 Die Deutschen haben sich mit Vorräten eingedeckt, um 2017 zu begrüßen. Foto: dpa

Die Deutschen haben sich mit Vorräten eingedeckt, um 2017 zu begrüßen. Foto: dpa

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2017 wird offensichtlich ein besseres Jahr. Zumindest, wenn man die Feierstimmung an Silvester und den edlen Tropfen zur Begrüßung des neuen Jahres als Kriterium nimmt. "Die Saarländer geben wieder mehr Geld aus und setzen zum Jahreswechsel auch auf höherwertige Produkte." Dies sagt Frank Röder, Master of Wine und Inhaber des Weinhandels VIF in Völklingen.

Einen guten Champagner lassen sich viele Konsumenten zum Jahreswechsel demnach auch für um die 40 Euro munden. "Die Kunden sind anspruchsvoller geworden und das ist auch gut so", sagt Röder, denn das sei auch eine Chance für Fachhändler mit einer guten Beratung. Derzeit könne man auf so manche Geheimtipps setzen. Der persönliche Geheimtipp von Röder geht hin zum "Winzer Champagner ". Dieser wird von Winzern produziert, die nicht an die großen Marken liefern. "Solche Winzer verfügen über viel Klasse und viele Grand Cru Lagen", sagt Röder. Von einem deutlich gestiegenen Interesse an hochwertigem Champagner und edlen Weinen berichtet auch Roberto Aiello, Geschäftsführer vom AMC Weinimport Saarbrücken . So sei der Absatz von Champagner und Schaumweinen zum Jahreswechsel im Vergleich zum vergangenen Jahr um 15 Prozent gestiegen. "Wir haben generell mehr und auch viele hochpreisige Produkte verkauft", so Aiello.

Der teuerste Champagner könne durchaus bis zu 1500 Euro pro Flasche kosten. "Wir haben ihn in diesem Jahr sechsmal verkauft. Ich selbst habe ihn aber nicht getrunken", scherzt Aiello. Rückläufig sei dagegen in diesem Jahr die Nachfrage der Kunden nach Rosé Champagner gewesen. Rolf G. Pfeiffer von Jacques Weindepot in Saarbrücken verweist ebenfalls auf gute Absätze "um ein paar Prozent mehr als 2015". Aleffandro Masi von C-Gro in Saarbrücken sieht sowohl die Gastronomie als auch die Privathaushalte hervorragend gerüstet für den Jahreswechsel. Viele Saar-Gastronome hätten zum Jahreswechsel 2017 mehr Champagner und Wein geordert. Mirjam Jung von Terra Nostra Feinkost und Weinhandel in Merzig berichtet davon, "dass die Menschen wieder mehr bereit sind, zu genießen und für Qualitätsprodukte auch mehr Geld ausgeben. Man muss allerdings wissen, was man will." Der Champagner-Absatz zum Jahreswechsel sei auch für Terra Nostra Feinkost sehr gut gelaufen. Dies gelte auch für Champagner Rosé, der eher von Damen bevorzugt werde. "Wir sind mit unserem Geschäft zum Jahreswechsel zufrieden", sagt Jung.

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Hintergrund Die Deutschen kaufen Sekt und Champagner laut einer Analyse des Marktforschungsinstituts Nielsen am liebsten beim Discounter. Auf Aldi, Lidl und Co entfielen 2016 über 45 Prozent der Absatzmenge und über 40 Prozent der Umsätze mit Schaumwein. Die großen Verbrauchermärkte sicherten sich weitere 27 Prozent des Geschäfts. Die klassischen Supermärkte mussten sich mit einem Anteil von rund zehn Prozent bescheiden. Weihnachten und Neujahr sind die wichtigsten Anlässe, den Korken knallen zu lassen. "Aufs Jahr betrachtet macht der Dezember fast ein Fünftel des gesamten Sektverkaufs aus", sagt ein Nielsen-Handelsexperte. 2016 wurden in Deutschland im Lebensmittelhandel und in den Drogeriemärkten 341 Millionen Liter Sekt und Champagner verkauft. dpa

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