Damit das Saarland am Puls der digitalen Welt ist

Saarbrücken · Von der Industrie- und Handelskammer (IHK) bis zu den Gewerkschaften wird der neue Digitalisierungsrat als ein Mittel gesehen, um die Modernisierung des Saarlands voranzutreiben.

 Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (4.v.l.) mit dem Digitalisierungsrat (v.l.): Eva Maria Welskop-Defaa (Verdi), August-Wilhelm Scheer, Michael Hankel (ZF), Annette Kroeber-Riel (Google), Wolfgang Wahlster (DFKI), Ferri Abolhassan (T-Systems) und Thomas Birr (RWE). Foto: Oliver Dietze

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (4.v.l.) mit dem Digitalisierungsrat (v.l.): Eva Maria Welskop-Defaa (Verdi), August-Wilhelm Scheer, Michael Hankel (ZF), Annette Kroeber-Riel (Google), Wolfgang Wahlster (DFKI), Ferri Abolhassan (T-Systems) und Thomas Birr (RWE). Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Der von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) gestern erstmals einberufene Digitalisierungsrat (wir berichteten) soll sich zweimal pro Jahr treffen. Ihm gehören regionale und überregionale Unternehmer, Wissenschaftler und ein Vertreter der Gewerkschaften an. Kramp-Karrenbauer betonte, sie verspreche sich von dem Expertengremium konkrete Handlungsempfehlungen, wie man die Digitalisierung in möglichst vielen Bereichen an der Saar so umsetzt, dass die Menschen profitieren. Als "Wahlkampfinstrument" will sie das Gremium nicht verstanden wissen. Die Projekte, die die Experten vorschlagen sollen, reichten weit über die Landtagswahl hinaus. Das Expertengremium hat in seiner ersten Sitzung vier Arbeitsschwerpunkte festgelegt: Infrastruktur, Wirtschaft, Bildung und Lebensqualität.

Hier spielten etwa der schnelle Breitbandausbau sowie Auswirkungen auf Industriebetriebe, Handel, Logistik und Existenzgründer eine große Rolle. Von der frühkindlichen Bildung über Schule, Hochschule bis in den Beruf müsse man moderne, digitale Hilfsmittel bereitstellen können, sagte die Ministerpräsidentin. Die Auswirkungen der Digitalisierung sollen bis in die Bereiche Wohnen, Pflege und Mobilität untersucht werden.

Michael Hankel, Mitglied im Gremium und ZF-Vorstand, betonte, die Digitalisierung berühre massiv ZF in Saarbrücken als Leitwerk für neue Technologien. Zudem biete sie mit ihren technischen Hilfsmitteln Menschen bis ins hohe Alter die Möglichkeit, selbstbestimmt zu Hause zu leben und gleichzeitig mobil zu bleiben.

Die ersten Reaktionen im Land auf den Digitalisierungsrat fallen positiv aus. Heino Klingen, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK), hält es "auf jeden Fall für gut". Vorrangig sei der Breitbandausbau, um eine weitere Landflucht zu verhindern. Eugen Roth , Vize-Chef des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland, findet das Gremium unter Umständen hilfreich, wenn es effizient arbeite und nicht zu einer "Schwatzbude" werde. Arbeitskammer-Vorstandschef Hans-Peter Kurtz , auch wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD im Landtag, hält das Gremium "für wichtig". Die Arbeitnehmer müssten Gewinner der Digitalisierung sein. Handwerkskammer-Präsident Bernd Wegner bewertet die Einbeziehung der IT-Fachleute positiv und drängt auf schnellen Breitband-Ausbau. Heinz Bierbaum, wirtschaftspolitischer Sprecher der Linken, fordert, dass gute Lösungen für Industriebetriebe gefunden und Arbeitnehmer an der Digitalisierung beteiligt werden. > : Analyse

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