Neues Neunkircher Werk bringt metallischen Glanz

Neunkirchen · Auch die Ministerpräsidentin darf nicht einfach hineinspazieren. Nur durchs Fenster zu linsen ist erlaubt. Schließlich ist dieser Mittelpunkt des neuen Fertigungsstandorts des Oberflächenspezialisten Nanogate ein Reinraum. Zu betreten nur über Schleusen und mit Spezialkleidung. Hier will das Göttelborner Unternehmen ab dem kommenden Jahr in großem Stil Kunststoffoberflächen mit einer glänzenden Chromoptik versehen - ohne das klassische, giftige Verchromungsverfahren anzuwenden. Auf den Oberflächen darf kein Stäubchen zu sehen sein. Sonst ist der makellose Glanz dahin. Deshalb der Reinraum.

 Nanogate-Vorstandsmitglied Michael Jung (linke) erklärt Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und Neunkirchens Oberbürgermeister Jürgen Fried, was hinter dem Fenster passiert. Foto: Oliver Dietze

Nanogate-Vorstandsmitglied Michael Jung (linke) erklärt Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und Neunkirchens Oberbürgermeister Jürgen Fried, was hinter dem Fenster passiert. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Gestern wurde die Produktionsstätte am früheren Hellmann-Standort offiziell eingeweiht. "Dies ist eine der größten Technologieinvestitionen unserer Firmengeschichte", sagte Vorstandschef Ralf Zastrau. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) lobte: "Das ist ein Beispiel dafür, wie aus dem kleinen 1999 gegründeten Spin-off des Instituts für Neue Materialien gemäß unserem Slogan im Saarland etwas Großes entstanden ist." Mehr als zehn Millionen Euro hat Nanogate für den Bau ausgegeben. 3100 Quadratmeter groß ist die Hallen- und Produktionsfläche, 1000 Quadratmeter Büros kommen hinzu. Und das 66 000 Quadratmeter große Grundstück biete Platz für weiteren Ausbau, sagte der Vorstandschef. Zastrau erhofft sich mit der "weltweit führenden Technologie" einen weiteren Wachstumsschub für die Firmengruppe, die inzwischen mehr als 700 Mitarbeiter hat und einen Jahresumsatz von über 100 Millionen Euro anpeilt. Für das Neunkircher Metallisierungszentrum sieht er mittelfristig ein Potenzial für 100 oder mehr Mitarbeiter. Nachfrage nach hochwertigen Metalloptiken sei hoch: zum Beispiel von Autobauern oder Ausstattern von Bädern und Küchen.

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