Sparkasse Merzig-Wadern stärkt Online-Banking

Merzig · Filialen sollen nach den Plänen des Vorstandes mehr Beratungen anbieten. Die Bilanzsumme steigt auf über 1,7 Milliarden Euro.

 Frank Jakobs, Vorstandchef der Sparkasse Merzig-Wadern. Foto: Manfred Müller/Sparkasse

Frank Jakobs, Vorstandchef der Sparkasse Merzig-Wadern. Foto: Manfred Müller/Sparkasse

Foto: Manfred Müller/Sparkasse

Die Sparkasse Merzig-Wadern baut mit zunächst zehn Mitarbeitern, darunter IT-Experten, eine neue Abteilung "medialer Vertrieb" auf. Sie soll sich um die Entwicklung von eigenen Apps zur mobilen Nutzung von Bankgeschäften über Smartphones und Handys kümmern. Schon im April sollen die ersten Angebote abrufbar sein, die speziell auf die Kunden der Sparkasse Merzig-Wadern zugeschnitten sind. Vorstandschef Frank Jakobs knüpft große Erwartungen an das Online-Geschäft. So sollen die Apps unter anderem Überweisungen und sogar einfache Beratungen ermöglichen. Da immer mehr Bankkunden ihre Bankgeschäfte online tätigen, komme man um eine Stärkung dieses Geschäftsbereiches nicht herum. Schon 24 715 Kunden nähmen Online-Banking wahr.

Eine professionelle Beratung in der Filiale, etwa in Fällen einer Immobilien-Finanzierung oder Wertpapieranlage, ersetze Online-Banking nicht. Jakobs verweist auf eine in allen Geschäftsstellen ausgeweitete Zeit für Beratungen. So könne man Termine auch nach den regulären Öffnungszeiten der 17 Filialen bis 20 Uhr vereinbaren. Über diese Filialen hinaus unterhält die Sparkasse Merzig-Wadern noch weitere fünf SB-Filialen.

Nichts hält Jakobs von der Debatte, im Saarland reiche nur noch ein Landkreis. Das habe dann zwangsläufig auch Auswirkungen auf die Strukturen der Sparkassen-Finanzgruppe, senke die Präsenz von Sparkassen vor Ort und verringere so auch die Möglichkeiten, Vereine, Schulen sowie andere Institutionen in den Regionen finanziell zu unterstützen. Allein die Sparkasse Merzig-Wadern betrieb 2016 Sponsoring in einer Höhe von 840 000 Euro, davon 672 000 Euro zur Förderung von Kultur- und Tourismusangeboten.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg die Bilanzsumme erstmals auf über 1,7 Milliarden Euro (plus 50 Millionen Euro). Wachstumstreiber war das Kreditgeschäft. So stieg das Volumen der Kundenkredite auf 1,4 Milliarden Euro (plus 70 Millionen Euro). Die Kundeneinlagen erhöhten sich auf 1,3 Milliarden Euro (plus 60 Millionen Euro). Nach Angaben von Jakobs betreut die Bank insgesamt 167 311 Konten, davon 62 746 Girokonten. Im Landkreis komme man auf einen Marktanteil von 53 Prozent in der Betreuung von Privatkunden und 67 Prozent bei gewerblichen Kunden. Das Eigenkapital der Bank erreichte 194,2 Millionen Euro. Mit der Zahlung von 4,4 Millionen Euro Ertragssteuern gehöre die Bank zu einem der größten Steuerzahler im Landkreis. 170 000 Euro investiert die Bank 2017 in die Modernisierung der Filiale Lockweiler, weitere 125 000 Euro in den Ausbau der Filiale Rappweiler. Insgesamt beschäftigt die Bank derzeit 380 Mitarbeiter, davon 36 Auszubildende.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort