August-Wilhelm Scheer baut zweiten Tower an der Saar-Uni

Hannover/Saarbrücken · Das neunstöckige Gebäude soll bis Ende 2018 fertig sein. Es soll 400 Mitarbeitern der Scheer Group Platz bieten. Auch für Gründer sind Räume vorgesehen.

 Der erste Scheer Tower auf dem Uni-Campus soll bald einen Nachbar-Turm bekommen. Foto: Dietze

Der erste Scheer Tower auf dem Uni-Campus soll bald einen Nachbar-Turm bekommen. Foto: Dietze

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Der Software-Spezialist und saarländische IT-Unternehmer August-Wilhelm Scheer baut auf dem Gelände der Universität des Saarlandes bis Ende kommenden Jahres einen neunstöckigen "Scheer Tower 2". Das sagte Scheer gestern unserer Zeitung am Rande einer Pressekonferenz auf der Technologiemesse Cebit in Hannover. Das Gebäude soll in unmittelbarer Nachbarschaft zum "Scheer Tower 1" entstehen. In dem Neubau sollen rund 400 Mitarbeiter der 1000 Beschäftigte zählenden Scheer Gruppe tätig werden.

Der Mietvertrag für das Gelände der Saar-Universität sei bereits seit Ende vergangenen Jahres unterschrieben, die Architekten seien bereits beauftragt, sagte Scheer. Das erste Scheer-Haus entstand von der Idee bis zur Realisierung in 15 Monaten. Die Dauer der jetzt anstehenden Bauarbeiten hänge von der Ausschreibung und den Genehmigungsverfahren ab. Klar sei aber schon: "2018 wird gebaut." Scheer selbst kalkuliert mit einer Bauzeit von einem Jahr. Geplant sei zudem, im Rahmen der Nutzung auch Gebäudefläche an neue Start-up-Unternehmen zu vermieten, die aus der Tätigkeit von Nachwuchskräften an der Universität entstehen, die mit ihrer Geschäftsidee im Umfeld der Uni aber derzeit keinen Platz mehr finden.

Auch die Gastronomie-Szene will der IT-Unternehmer aufmischen. So soll im neunten Stock des neuen Scheer-Towers ein Restaurant mit Blick bis nach Frankreich entstehen. Zudem will Scheer in der Gestaltung der Büros neue Wege gehen. Sie sollen sich im Zeitalter der Digitalisierung nur noch am Zweck und an den jeweiligen Projekten ausrichten: von Konferenzzonen bis hin zu Räumen, in denen vertrauliche Gespräche geführt werden können. Weder Büros für zwei oder drei Mitarbeiter noch Großraumbüros sollen künftig noch die Regel sein. In der Planung habe man sich entsprechende moderne Ausstattungskonzepte an deutschen Standorten der SAP und von Microsoft angesehen.

Die Scheer Gruppe plant für das laufende Jahr einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro und will weitere 80 Leute einstellen, die insbesondere in der Beratung und im Consulting tätig sein sollen. Das Unternehmen selbst werde sich noch stärker auf individuelle IT-Anwendungen für mittelständische Betriebe aus verschiedensten Branchen konzentrieren: von der Elektrizitätswirtschaft bis hin zum Handel.

 IT-Unternehmer August-Wilhelm Scheer Foto: dpa

IT-Unternehmer August-Wilhelm Scheer Foto: dpa

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So verknüpfe man derzeit beispielsweise unterschiedliche IT-Systeme im gleichen Unternehmen zu einem System, das die gleiche Sprache spricht. Die verschiedenen Programme etwa zur Verwaltung von Kundendaten, Lagerhaltung und Vertriebskanälen würden in einer Modellierung zusammengeführt. Orchestrierung von Services nennen das die Fachleute bei Scheer. Der Vorteil für das Unternehmen: Die Mitarbeiter der verschiedenen Fachabteilungen können selbst auf das IT-System Einfluss nehmen und Verbesserungen umsetzen, ohne jedes Mal Software-Programmierer beauftragen zu müssen.

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