Sparkassen stimmen auf höhere Gebühren ein

Frankfurt · (dpa) Deutschlands Sparkassen stehen angesichts der Folgen der Nullzins-Politik auf der Kostenbremse und kündigen steigende Gebühren an. "Wir gehen von weiteren negativen Einschlägen beim Zinsergebnis aus", sagte gestern der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon. Die Institute müssten weiter Kosten senken - auch über einen "sozialverträglichen Abbau von Arbeitsplätzen". Beim Thema Gebühren sei eine "verursachungsgerechte Bepreisung von Leistungen" angezeigt, bekräftigte Fahrenschon. Er forderte von der Europäischen Zentralbank ein Ende des Billiggeldkurses: Die Notenbank dürfe die zuletzt wieder steigende Inflation nicht ignorieren und müsse die Zinsen nun schrittweise wieder erhöhen.

Trotz zunehmender Belastungen aus dem Zinstief hielten die Sparkassen 2016 ihren Überschuss stabil bei 2,0 Milliarden Euro. Der Vorsteuergewinn lag mit 4,8 Milliarden Euro knapp unter dem Vorjahreswert von 4,9 Milliarden. Die Ergebnisse beziehen sich auf 403 Institute, vor Jahresfrist waren es noch 413. Weiter ausgedünnt wurde auch das Filialnetz: Die Zahl der Standorte inklusive Selbstbedienungsstellen sank um fast 700 auf 13 784. "Dieser Trend wird sich in vertretbarem Umfang fortsetzen", sagte Fahrenschon. Die Zahl der Mitarbeiter verringerte sich um gut 9000 auf 224 700.

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