Deutsche brauchen weniger Energie zum Heizen

Frankfurt · Immer mehr Hausbesitzer investieren in die energetische Sanierung und eine effizientere Heiztechnik. Vor allem Immobiliengesellschaften nutzen das Einsparpotenzial solcher Maßnahmen.

 Eine moderne Heizung kann den Energiebedarf einer Wohnung deutlich senken. Foto: dpa

Eine moderne Heizung kann den Energiebedarf einer Wohnung deutlich senken. Foto: dpa

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Die Bundesbürger benötigen immer weniger Energie zum Heizen. Der Energiebedarf für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern sank 2015 im Vergleich zum Vorjahr um gut 1,4 Prozent, wie aus einer Auswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Energiedienstleisters Ista hervorgeht. Damit setzt sich der Trend der Vorjahre fort.

Seit 2003 sei der Heizenergiebedarf insgesamt um 18 Prozent, also fast ein Fünftel, gesunken, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut in seinem "Wärmemonitor" in Berlin mitteilte. Außerdem müssen die Deutschen dank der niedrigen Öl- und Gaspreise immer weniger für das Heizen zahlen. Die Preise je Kilowattstunde sanken 2015 bundesweit durchschnittlich um mehr als sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Erneut kam es zu einer Entlastung der privaten Haushalte", sagte DIW-Ökonom Claus Michelsen. Schon 2014 seien die Preise um gut sieben Prozent gefallen.

Grund für den sinkenden Energiebedarf ist die zunehmende energetische Sanierung von Häusern. Seitdem die Bundesregierung diese im Zuge der Energiewende fördert, investieren Hauseigentümer stärker in Energieeffizienz, etwa in sparsamere Heizungen oder besser abgedichtete Fenster. Dem DIW zufolge sanieren aber große Unternehmen wie Wohnungsverwalter Immobilien häufiger und stärker als private Eigentümer und kleine Vermieter. Sie hätten mehr Erfahrung und könnten wegen ihrer Größe Preisvorteile erzielen, sagte Michelsen. Es sei daher wichtig, kleinere Anbieter besser zu unterstützen.

Der "Wärmemonitor" des Wirtschaftsforschungsinstituts basiert auf den Heizkostenabrechnungen mehrerer tausend Wohnungen und wird jährlich erhoben. Der Einfluss des Wetters, etwa durch milde Winter, wird dabei herausgerechnet.

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