Post macht Schluss mit Kostenlos-Angebot

Bonn · Für Postfächer ist ab heute eine Jahresgebühr fällig.

 Per Postfach können Unternehmen ihre Sendungen direkt in einer nahegelegenen Filiale abholen. Foto: Weihrauch/dpa

Per Postfach können Unternehmen ihre Sendungen direkt in einer nahegelegenen Filiale abholen. Foto: Weihrauch/dpa

Foto: Weihrauch/dpa

Wer künftig seine Briefe aus einem Postfach holt, muss dafür zahlen. Ab heute kassiert die Deutsche Post von Privatkunden und Gewerbetreibenden eine Gebühr von 19,90 Euro pro Jahr für die Nutzung eines solchen Postfaches. Bisher mussten Kunden für die Einrichtung nur einen Einmalbetrag von 15 Euro bezahlen. Die Post hatte die Änderungen bereits zum Jahresanfang mitgeteilt.

Ein Unternehmenssprecher wies darauf hin, dass kostenpflichtige Postfächer allerdings so ungewöhnlich nicht seien. So hätten Nutzer beispielsweise 1979 für ein Postfach zwölf D-Mark pro Jahr zahlen müssen. Später wurde die Gebühr gestrichen.

Die Post begründete nun den Schritt der Wiedereinführung der Jahresgebühr unter anderem mit gestiegenen Kosten für die Immobilien, der Instandhaltung und Unterhaltung der Postfächer sowie gestiegenen Stromkosten. Neukunden müssen bereits seit Juli vergangenen Jahres die Jahresgebühr bezahlen, wenn sie ihre Briefe selbst in einer Postfiliale abholen wollen.

Derzeit unterhält die Post insgesamt noch 818 000 Postfächer bundesweit. Die überwiegende Mehrheit der Nutzer seien Gewerbetreibende, betonte der Sprecher. Durch die Einführung einer Postfach-Miete ergibt sich rechnerisch für die Post ein Zusatzerlös von rund 16 Millionen Euro pro Jahr.

Ähnlich wie beim traditionellen Briefversand ist nach Angaben des Unternehmens auch die Nutzung von Postfächern in den vergangenen Jahren rückläufig. Eine Zahl nannte der Sprecher nicht. Jeder fünfte Brief soll derzeit in einem Postfach landen.

Unterdessen nimmt das Briefvolumen der Post jährlich im Schnitt um zwei bis drei Prozent ab. Grund hierfür ist die Ausbreitung der digitalen Konkurrenz wie SMS, E-Mail und zahlreiche Messenger-Dienste um Facebook, Whatsapp & Co. Auch die Post hat digitale Angebote entwickelt, etwa die E-Post oder den eigenen Messenger-Dienst SIMSme.

Zum Thema:

Das Postfach als Zweitbriefkasten Unternehmen nutzen das Postfach als zuverlässigen Briefkasten, der auch außerhalb der Geschäftszeiten erreichbar ist. Die Einrichtung ist über das Internet möglich. Ab heute kostet das Postfach 19,90 Euro pro Jahr Gebühren. Enthalten sind zwei Schlüssel. Jeder weitere Schlüssel kostet sieben Euro.

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