Bahn-Tarifkonflikt beendet – Keine weiteren Streiks

Berlin · Bei der Deutschen Bahn wird es vorerst keine Streiks mehr geben. Im monatelangen Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist in der Schlichtung eine Einigung gelungen. "Sie sehen: Wir können auch anders", sagte Claus Weselsky, Chef der streikerprobten Gewerkschaft. Ihre 35 000 Lokführer und Zugbegleiter erhalten mehr Geld und mehr Planbarkeit für ihre Freizeit. "Jeder kann beruhigt seinen Osterurlaub planen", sagte Sigrid Heudorf, Leiterin Tarifpolitik der Bahn. Sie sprach von einem guten Kompromiss. Die zweimonatige Schlichtung habe sie bis an die Grenzen ihrer Geduld gebracht, sagten die Schlichter, der frühere brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und der thüringische Regierungschef Bodo Ramelow (Linke).

Der Abschluss orientiert sich an dem, den die Bahn im Dezember mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vereinbart hatte. Auch die GDL-Mitglieder bekommen vom nächsten Monat an 2,5 Prozent mehr Geld und von Januar 2018 an je nach Wunsch entweder weitere 2,6 Prozent mehr, eine Stunde weniger Wochenarbeitszeit oder sechs Tage mehr Urlaub. Darüber hinaus sollen die GDL-Mitglieder mit einer Jahres-, Monats- und Wochenplanung mehr verbindliche freie Tage, Ruhezeiten und Schichten erhalten. Der neue Tarifvertrag gilt bis Ende 2018. "Wir haben jetzt mehrere Jahre Tariffrieden bei der Deutschen Bahn", sagte Ramelow.

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