Dämpfer für die Saar-Wirtschaft

Saarbrücken/München · Während bundesweit die Wirtschaft in Frühlingslaune ist, müssen die Unternehmen im Saarland nach Monaten des Stimmungsaufschwungs einen Dämpfer hinnehmen. Das ergab die Mai-Konjunktur-Umfrage der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes (IHK), an der sich rund 300 Betriebe mit zusammen mehr als 120 000 Beschäftigten beteiligten. Demnach beurteilen die Unternehmen ihre aktuelle Lage nicht mehr so günstig wie im April. Das entsprechende IHK-Barometer fiel um 3,3 auf 33 Zähler. Hauptgrund für die Wende ist nach Darstellung der IHK ein Umsatzrückgang in der Industrie. Im ersten Quartal seien die Erlöse um 0,3 Prozent gesunken. Leicht verbessert haben sich laut IHK-Umfrage die Erwartungen für die kommenden sechs Monate. Der entsprechende Indikator stieg um 0,7 auf fünf Punkte. Das war der dritte Anstieg in Folge. "Der Aufschwung ist weiterhin intakt, er hat allerdings vorübergehend etwas an Dynamik eingebüßt", bewertet IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen die Umfrageergebnisse.

Bundesweit ist die Stimmung dagegen viel besser. Der Ifo-Geschäftsklima-Index, das wichtigste Konjunkturbarometer der deutschen Wirtschaft, stieg im Mai um 1,0 auf 107,7 Punkte. Die dafür befragten rund 7000 Unternehmen schätzten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch ihre Aussichten für das kommende halbe Jahr klar besser ein, sagte Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Wirtschaftsforschungsinstituts: "Die deutsche Wirtschaft wächst robust." Der Stimmungsaufschwung zeigte sich querbeet durch alle Branchen, sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe. Als besonders positiv hob er hervor, dass "die deutsche Wirtschaft wieder investiert". Investitionsgüterhersteller trugen jetzt wesentlich dazu bei, dass sich das Geschäftsklima in der Industrie zum dritten Mal in Folge verbesserte.

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