Regionaler Bahnverkehr soll heute wieder normal laufen

Saarbrücken/Berlin · Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) schätzt den Schaden für die Wirtschaft durch den jüngsten Bahn-Streik auf eine halbe Milliarde Euro. Besonders die Autoindustrie mit Zulieferern sei getroffen worden.

. Nach dem Ende des Streiks der Lokführer geht die Deutsche Bahn davon aus, dass alle Regionalzüge im Saarland und in Rheinland-Pfalz am heutigen Montag wieder planmäßig fahren. Im Fernverkehr könne es dagegen noch zu Verspätungen oder einzelnen Zugausfällen kommen. Letzteres sei darauf zurückzuführen, dass viele Fernzüge bundesweit erst zu den Einsatzbahnhöfen fahren müssen. Während des Streiks waren viele dieser Züge an den Bahnhöfen angehalten worden, die sie gerade zu Beginn des Streiks erreicht hatten.

Unterdessen plant die Lokführergewerkschaft GdL, die zu dem knapp einwöchigen Streik aufgerufen hatte, vorerst keine weiteren Streikaktionen. "Das Land und die Bahnkunden haben jetzt eine Pause verdient - und die Bahn eine Nachdenkpause zum Reagieren", sagte GDL-Chef Claus Weselsky der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Zur Länge der Streikpause wollte der Gewerkschaftschef sich nicht äußern. An dem jüngsten Streik beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft im Durchschnitt 3300 GDL-Mitglieder täglich. "Das sind noch wesentlich mehr als bei den vorangegangenen Streiks ", teilte Weselsky mit und wies Berichte über eine angeblich bröckelnde Streikbeteiligung zurück.

Im Güterverkehr werden die Streik-Auswirkungen noch länger zu spüren sein, erklärte die Bahn. In den Rangierbahnhöfen hätten sich viele Güter angesammelt, diese Staus seien voraussichtlich erst Mitte der Woche aufgelöst. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) bezifferte die Streikschäden für die deutsche Wirtschaft auf eine halbe Milliarde Euro. Von dem Streik sei besonders die Automobilindustrie betroffen gewesen, deren Produktion von einer pünktlichen Zulieferung abhänge, aber auch die Metallindustrie und die Energiewirtschaft, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer der "Bild"-Zeitung. Der Tarifkonflikt zwischen Deutscher Bahn und GDL läuft seit über zehn Monaten.

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