Auf dem Weg zum Fast-Food-Fachmann

Saarbrücken · Wer in der Systemgastronomie zum Beispiel bei McDonald's arbeiten will, muss nicht sein Leben lang Burger braten. Lernen müssen Azubis das zwar auch, aber es stehen dann Wege ins Management offen.

 Leonard Janto ist, wie er sagt, stolz darauf, bei McDonald's zu arbeiten. Foto: Oliver Dietze

Leonard Janto ist, wie er sagt, stolz darauf, bei McDonald's zu arbeiten. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Auf einem kleinen Bildschirm geht die Bestellung ein: Gewünscht wir d ein Chicken-Burger. Die Mitarbeiterin toastet zwei Brötchen, auf die Oberseite kommt ein Klecks Chilisoße, auf die Unterseite das frittierte Hühnchenfleisch und etwas Salat. Zusammengeklappt, in Papier eingewickelt, aufs Tablett und ab nach vorne, wo der Gast auf seinen Burger wartet. 25 Sekunden soll der Prozess dauern, von der Bestellung bis zum fertigen Burger auf dem Tablett. Schnell muss es gehen, nicht umsonst ist McDonald's ein Fast-Food-Restaurant.

Darauf, dass jeder Handgriff sitzt, das Fleisch die richtige Temperatur hat, die Pommes rechtzeitig aus der Fritteuse kommen, Küche und Gastraum sauber sind, achtet Leonard Janto. Der 25-Jährige ist angehender Fachmann für Systemgastronomie und arbeitet in dem McDonald's-Restaurant in der Saarbrücker Bahnhofstraße. Janto ist als Schichtführer eingesetzt, steht also nicht selbst am Grill, sondern beaufsichtigt Restaurant und Personal. Freilich muss man als McDonald's-Azubi auch Burger braten können, Janto kann das aber längst.

Bereits vor der Ausbildung hat Janto bei dem Fast-Food-Riesen gearbeitet, im Nebenjob während des Abiturs. Dort durchlief er die üblichen Stationen: erst an den Grill, dann zur Zubereitung der frittierten Speisen wie Chicken-Burger und Chicken McNuggets, schließlich in den Service-Bereich und ins McCafé. Das machte ihm Spaß, Janto entwickelte Ehrgeiz, erhielt Lob und Anerkennung - und fragte seinen Restaurantleiter, ob er mehr machen könne. Janto durfte dann als Schichtleiter arbeiten, obwohl er noch gar keine Ausbildung hatte. Die Ausbildung zum Fachmann für Systemgastronomie macht er nun trotzdem noch, das ist für die künftige Karriere sinnvoll.

Bei McDonald's ist man froh über engagiertes, qualifiziertes Jungpersonal. Zwei duale Ausbildungen bietet das Unternehmen an: neben dem drei Jahre dauernden Fachmann/-frau für Systemgastronomie außerdem Fachkraft im Gastgewerbe. Diese Ausbildung konzentriert sich mehr auf das Gastronomische und dauert nur zwei Jahre. Außerdem muss man dafür lediglich einen Hauptschulabschluss vorweisen statt Mittlerer Reife wie beim Systemgastronomie-Fachmann. Seit ein paar Jahren erst gibt es diesen kürzeren Ausbildungsweg bei McDonald's - damit will sich das Unternehmen für mehr Bewerber öffnen. Denn "wie die Gastronomie insgesamt", sagt Bezirksleiter Ralf Kaiser, hat auch McDonald's es nicht leicht, Azubis zu finden. Wer sich in der Ausbildung zur Gastgewerbe-Fachkraft gut schlägt, kann noch ein drittes Lehrjahr dranhängen,Fachmann für Systemgastronomie werden - und sich die Tür für eine Karriere im Restaurant-Management öffnen.

So eine Karriere wünscht sich auch Leonard Janto. In acht Jahren wäre er gerne Restaurantleiter. Ihm ist es auch nicht unangenehm, anderen Leuten zu erzählen, dass er bei McDonald's arbeitet. Im Gegenteil, sagt er: "Ich bin sogar stolz darauf." Auf die Frage, ob er in der Mittagspause immer McDonald's-Speisen isst, muss der Azubi schmunzeln. "Ja, meistens schon", sagt er. "Dann aber nicht immer ein ganzes Menü, sondern einen einzelnen Burger oder einen Salat." In den vier Jahren, die er für McDonald's arbeitet, hat Janto sogar abgespeckt, erzählt er. Das liege aber daran, dass er seine Ernährung insgesamt umgestellt hat.

In saarländischen McDonald's-Filialen werden noch Azubis gesucht, mehr Infos unter www.mcdonalds-getrey.de . Die bisher erschienenen Teile der SZ-Ausbildungsserie stehen im Internet: www.saarbruecker-zeitung.de/serie-ausbildung .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort