Gastronomie kämpft gegen Bürokratie

Saarbrücken · Der Hotel und Gaststättenverband (Dehoga) an der Saar beklagt sich über einen ungerechtfertigt hohen Aufwand an Bürokratie und Dokumentationsvorschriften. Verbraucherschutzminister Jost will Abhilfe schaffen.

 Gudrun Pink

Gudrun Pink

Foto: Ruppenthal

. Verbraucherschutzminister Reinhold Jost (SPD ) bietet dem saarländischen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) angesichts von Klagen über zu viel Bürokratie einen runden Tisch an. Dabei soll ausgelotet werden, inwieweit man den Aufwand in den Betrieben zur Dokumentation des Mindestlohns und der Allergene in Mahlzeiten begrenzen kann. Die Präsidentin des Dehoga Saar, Gudrun Pink , kritisierte gestern auf dem Neujahrsempfang des Verbands ein Ausufern der bürokratischen Vorschriften. Die Branche sei an der Saar mit 4500 Betrieben ein Jobmotor, werde aber immer mehr an der Ausübung ihrer eigentlichen Aufgabe gehindert, Gäste mit Dienstleistungen zu versorgen.

Hauptgeschäftsführer Frank Hohrath sagte, die Ausweisung der Allergene in Mahlzeiten, die über das Immunsystem Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen können, stelle viele Betriebe noch vor große Herausforderungen. Dies gelte insbesondere für solche Lokale, die Tagesspezialitäten frisch anbieten. Praktiziert würden derzeit zwei Modelle. Entweder weisen Betriebe die Allergene komplett in Fußnoten auf der Speisekarte aus, oder es existiert ein sichtbarer Hinweis im Lokal mit Verweis auf eine schriftliche Dokumentation, die jederzeit eingesehen werden kann.

Der Saarbrücker Verwaltungsdezernent Jürgen Wohlfarth äußerte auf dem Neujahrsempfang die Befürchtung, Saarbrücken verfüge möglicherweise nicht über genug Hotellerie. So wolle im Jahr 2019 der Deutsche Juristenkongress mit etwa 6000 Leuten hier tagen, 2017 Staatsrechtler mit 400 bis 600 Leuten.

Hauptgeschäftsführer Hohrath entgegnete, Hotels müssten das ganze Jahr über ausgelastet sein. Gelegentliche Großveranstaltungen reichten nicht. Der durchschnittliche Aufenthalt eines Gastes dauere 1,8 Tage. Saarbrücken verfüge derzeit über genug Hotelkapazität. Es sei aber die Frage, ob die Landeshauptstadt genug unternimmt, um das Kongressgeschäft anzukurbeln.

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