Festo setzt auf Standort Saarland

Hannover/St Ingbert · Der Industriezulieferer Festo setzt massiv auf eine engere Vernetzung von Arbeitsabläufen in Unternehmen zwischen Menschen und Robotern. Dabei spielt auch das Festo-Lernzentrum in St. Ingbert eine große Rolle.

 Das neue Festo-Werk St. Ingbert-Hassel steht schon. Im September soll es offiziell eröffnet werden. Foto: Becker & Bredel

Das neue Festo-Werk St. Ingbert-Hassel steht schon. Im September soll es offiziell eröffnet werden. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Der Roboter wird den Menschen in der Arbeitswelt weder ersetzen noch zum Jobkiller. Davon ist der Vorstandsvorsitzende des Industriezulieferers Festo, Eberhard Veit, überzeugt. Festo setze jetzt schon massiv auf eine engere Vernetzung von Arbeitsabläufen zwischen Mensch und Maschine in der Produktion möglichst vieler Unternehmen und Branchen. Dies sei Bestandteil des Konzeptes "Industrie 4.0". An diesem Wandel der Arbeitswelt führe kein Weg mehr vorbei, ist Veit überzeugt. Deshalb wolle Festo hier eine Spitzenstellung in der Entwicklung von neuen Technologien und Materialien einnehmen. Nur wenn man auf diese Veränderungen in der Arbeitswelt mit einer offensiven Strategie reagiere, könne Deutschland auch künftig seine Spitzenstellung als Exportweltmeister verteidigen, sagte Veit gestern auf der Hannover Messe.

Um diesen Prozess zu unterstützen, investiere Festo auch künftig massiv in Deutschland und stecke zudem jährlich rund sieben Prozent des Umsatzes (Gesamtumsatz 2014 rund 2,45 Milliarden Euro) in Forschung und Entwicklung. Diese soll vorrangig von Deutschland ausgehen.

Innerhalb dieser Strategie soll auch der Festo-Standort im Saarland eine noch größere Rolle spielen, kündigte Veit an. So soll das neue Werk in St. Ingbert-Hassel, das im September die Produktion aufnimmt und am Ende 33 Millionen Euro an Investitionen gekostet hat, zu einem Schwerpunkt für die Entwicklung und Erprobung neuer Werkstoffe auf der Basis von Polymeren (Hauptkomponenten von Kunststoffen) werden. "Hier sind große Entwicklungsschritte machbar", prognostiziert Veit. Etwa die Integration von hoch innovativer Elektronik in Kunststoffe . Oder die weitere Einsparung von Energie durch den Einsatz solcher neuen Werkstoffe. "Die Intelligenz in Produkten und die Bauformen werden sich stark verändern. All das wird in unserem neuen Werk in St. Ingbert-Hassel erforscht", sagte Veit, der sich auch sehr zufrieden zeigt mit der Entwicklung der Produktion in St. Ingbert . Dort werden elektrische und pneumatische Antriebe hergestellt. Dieser Bereich wachse seit Jahren stark, alleine im Geschäftsjahr 2014 erneut um rund acht Prozent.

Auch dem Festo-Lernzentrum in St. Ingbert-Rohrbach soll im Zuge der Strategie "Industrie 4.0" eine noch wachsende Bedeutung zukommen. "Es ist für uns sehr wichtig, um alle Inhalte zum Thema Industrie 4.0 zu schulen und zu vermitteln, auch für unsere Kunden. Wir statten derzeit die Trainer mit ganz neuen Lerninhalten aus."

Im Vergleich aller Weltregionen wuchs Festo im Geschäftsjahr 2014 am stärksten in Europa, nämlich um acht Prozent. Der Heimatmarkt Deutschland legte um neun Prozent zu. Die Festo-Belegschaft nahm weltweit um rund 1100 auf 17 800 Mitarbeiter zu. (Davon sind 8100 (Vorjahr: 7700) in Deutschland beschäftigt, 9700 (9000) im Ausland. An der Saar arbeiten rund 2500 Beschäftigte für Festo.

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