Sauber und gepflegt von Kopf bis Fuß

Saarbrücken · Eine übertriebene Körperhygiene kann die Schutzbarriere der Haut schädigen. Experten geben nützliche Hinweise.

 Das Duschen ist bei vielen Menschen ein fester Bestandteil des morgendlichen Reinigungsrituals. Foto: Valua Vitaly/Fotolia

Das Duschen ist bei vielen Menschen ein fester Bestandteil des morgendlichen Reinigungsrituals. Foto: Valua Vitaly/Fotolia

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Sich täglich zu duschen, war zu Großmutters Zeiten noch undenkbar. Es ist noch nicht allzu lange her, dass der Samstag der Badetag für die ganze Familie war. Heißes und kaltes Wasser wurden in einem großen Holzzuber vermischt und nacheinander badeten Klein und Groß darin. Heute duscht etwas mehr als die Hälfte der Deutschen einmal am Tag, rund vier Prozent sogar zweimal täglich. Das ergab eine Studie des Armaturen- und Brausenherstellers Hansgrohe. Für Wohlgefühl sowie Sauberkeit von Körper, Haaren, Händen, Füßen oder Gesicht sorgen nicht nur entsprechende Kosmetikprodukte, wie die folgenden Tipps zeigen.

Körper: Für das Duschen gilt: möglichst kurz, nicht zu heiß und sich nicht jedes Mal komplett einseifen. Das empfiehlt die Plattform gesundheit.de vor allem bei trockener Haut. "Der Säureschutzmantel, der die Haut vor äußeren Einflüssen bewahrt, wird durch jedes Duschen geschädigt." Duschgels für trockene Haut sollten pH-neutral (pH 7) bis sauer (pH 5) sein. Empfehlenswert sind auch Duschöle oder Cremeduschen. Ähnliches gelte für sensible Haut, die nach dem Duschen mit einem weichen Handtuch abgetupft werden sollte. Fettige Haut stecke häufiges Duschen zwar besser weg, aber auch dabei sollte ein mildes Duschgel verwendet werden.

Haare: Ähnlich wie bei der Haut kommt es auch beim Waschen der Haare auf den Typ an. Die Modezeitschrift Instyle rät, feine Haare jeden Tag zu waschen und dabei Volumen-Shampoos zu verwenden. Bei dickem Haar sorgen Produkte mit Arganöl oder Sheabutter, die nur alle zwei oder drei Tage verwendet werden müssen, für Feuchtigkeit, Pflege und Glanz. Wer Haar hat, das schnell nachfettet, kann dieses bei Bedarf auch täglich waschen, allerdings sollten hier schonende Shampoos, die reinigende Stoffe wie Pfefferminze, Eukalyptus oder Kamille enthalten, zum Einsatz kommen und Conditioner und Pflegekuren nur in die Spitzen gegeben werden. Beim Ausspülen der Pflegeprodukte sorgt ein kalter Guss zum Abschluss für eine glänzende Haarpracht.

Gesicht: Ein- bis zweimal am Tag das Gesicht zu reinigen, ist nach Angaben von www.fitforfun.de vollkommen ausreichend. "Häufiges Waschen kann die Haut reizen und zu einer Überproduktion von Fetten führen." Das Wasser sollte lauwarm und das Reinigungsmittel auf den individuellen Hauttyp abgestimmt sein. Wichtig sei, dass Verunreinigungen ebenso wie Make-up entfernen würden, ohne dass sich dabei zu viele der hauteigenen Öle und gesunden Zellen ablösten. Dann regiere die Haut irritiert, rötet sich und spannt. Wer einen Make-up-freien Tag einlegt oder tagsüber nicht allzu sehr schwitzt, kann abends auf das Reinigungsprodukt verzichten. "Es tut Ihrer Haut gut, wenn Sie Ihr von Zeit zu Zeit eine Pause von den ganzen Beauty-Produkten gönnen." Wichtig ist, das Gesicht nach dem Waschen sanft trockenzutupfen. Dabei sollte ein sauberes und weiches Handtuch verwendet werden.

Hände: Anlässe, die Hände zu waschen, gibt es viele: nicht nur, wenn sie schmutzig geworden sind, sondern unter anderem auch vor dem Essen, nach dem Toilettenbesuch, nach erkältungsbedingtem Niesen und Husten sowie nach dem Kontakt mit kranken Personen. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt folgenden Ablauf beim Händewaschen: Unter fließendem Wasser anfeuchten, gründlich einseifen, dabei die Seife auch auf dem Handrücken, den Handgelenken und zwischen den Fingern verreiben, unter fließendem Wasser gut abspülen und mit einem Handtuch trocknen, das nur einmal benutzt wird. Eine Studie der Uni Regensburg hat ergeben, dass Händewaschen ohne Seife nichts bringt, die Temperatur des Wassers hingegen egal ist. Die optimale Waschdauer betrage 30 Sekunden, da dabei "99,9 Prozent der Bakterien und Keime getötet werden".

Füße: Die Füße werden beim Duschen oder Baden automatisch mitgewaschen. Ein pflegendes Fußbad sollte nach Angaben der Zeitschrift Elle 20 bis 38 Grad warm sein und höchstens zehn Minuten dauern. Für den "extra Spa-Faktor" sorgen dabei ein paar Tropfen Rosenöl. Wichtig sei das Abtrocknen zwischen den Zehen im Anschluss. "Dort sitzen am meisten Bakterien." Dies beugt nicht nur unangenehm riechenden Schweißfüßen, sondern auch Fußpilz vor. Auch das anschließende Eincremen sollte fester Bestandteil der Fußpflege sein.

Beim Thema Körperhygiene kann es auch ein Zuviel des Guten geben. Diese Weisheit hat den österreichischen Psychologen und Aphoristiker Gerald Dunkl zu einem kleinen Reim inspiriert: "Sauberkeit ist sicher gut, wer's übertreibt, sich schaden tut."

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