Dafür trainiert Swetlana hart, wechselt regelmäßig die Methoden. Mal stemmt sie hohe Gewichte, dann noch höhere. Mal macht sie zwölf Wiederholungen pro Satz, dann nur noch fünf bis sieben. Zurzeit trainiert sie zweimal pro Woche die Beine, zweimal den Oberkörper. Zusätzlich legt sie ein bis zwei Kardio-Einheiten ein.

"Ich benutze überwiegend freie Gewichte, auf der Gerätefläche bin ich so gut wie nie", erzählt Swetlana. Ihre Trainingspläne schreibt sie selbst, das hat sie während ihrer Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau gelernt. Der Entschluss, mit intensivem Krafttraining zu beginnen, fiel im Sommer 2016. "Ich war zwei Jahre lang als Trainerin auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs.

Als ich zurückkam, musste ich was Neues ausprobieren." Schon als Jugendliche hat die Neunkircherin geturnt, Leichtathletik betrieben und geboxt. "Ich wollte mir ein neues Ziel setzen, da bin ich auf die Idee mit dem Bodybuilding gekommen."

Die Idee ist für Swetlana inzwischen zur Lebenseinstellung geworden. Sie arbeitet Teilzeit in einem Supermarkt, geht jeden Tag zum Training. Mal vor der Schicht, mal danach. Ständig muss sie auf die Ernährung achten.

Viel Fleisch, viel Gemüse, wenig Kohlenhydrate, wozu auch Zucker zählt. Ausrutscher erlaubt sich die junge Athletin selten. "Wenn ich mit Freunden unterwegs bin, esse ich normal. Es muss da irgendwo eine Grenze geben."

Persönliche Grenzen

Eine Grenze hat sich Swetlana auch beim Muskelaufbau gesetzt. Denn Muskelberge will sie auf keinen Fall. "Das ist nicht mein Geschmack." Sie strebt einen ästhetischen, weiblichen Körper an. Um den zu bekommen, trainiert sie mit besonders hohen Gewichten und hoher Intensität. Nur ein solches Krafttraining führt zu einer definierten Figur.

Wer mit zu leichten Gewichten und zu geringer Intensität trainiert, wird keine Erfolge erzielen. "Man muss die Muskeln ausreizen, um sie zu stärken", sagt Swetlana. Sie stemmt beim Bankdrücken 50 Kilogramm. Zieht 70 Kilo beim Kreuzheben. Und führt halbe Kniebeugen mit 90 Kilo durch. Also fast mit ihrem doppelten Körpergewicht. "Das schmerzt schon. Aber das Schöne ist, dass man die Erfolge sieht."

Seit Swetlana mit dem Krafttraining begonnen hat, hat sich ihr Körperfett verringert und die Muskeln sind deutlich erkennbar. Eine Narzisstin ist die 1,69 Meter große und 57 Kilo schwere Frau aber nicht. "Ich stehe nicht ständig vorm Spiegel."

Nur hin und wieder kontrolliere sie, ob sich etwas verändert habe. Selbstverliebt ist sie dabei nicht, eher selbstkritisch. "Wir Frauen sind doch nie zufrieden. Ich entdecke an meinem Körper immer Stellen, an denen ich arbeiten muss."

Bis zum Wettkampftag will Swetlana zudem ihr Posing verbessern. Die Jury wertet das Komplettpaket: Muskeln, Optik, Auftreten. Deshalb übt sie auch, sich im Bikini zu präsentieren. Unterstützung erhält Swetlana von Trainern in ihrem Fitnessstudio, dem AC1 in Neunkirchen. Auch Freunde und Familie stehen hinter ihr. "Sie finden es toll, dass ich so diszipliniert bin und das durchziehe."

Speiseplan

Vor allem in den letzten Wochen vor dem Wettkampf ist diese Unterstützung für Swetlana besonders wichtig. Dann versucht sie, den Körper zu entwässern und die Muskeln "an die richtige Position zu rücken". In dieser Phase isst sie "sauber". Zucker ist tabu, Kohlenhydrate kommen noch seltener auf den Teller.

Stattdessen besteht der Speiseplan aus Gemüse und Eiweißprodukten. "Kurz vor dem Wettkampf verzichte ich auch auf Milch, Quark und Käse. Dafür gibt's Fisch, Fleisch und Hülsenfrüchte." Vier Kilo will die Athletin bis zur Fibo noch abnehmen. Sie ist gespannt, wie ihr Körper bei der Jury ankommt. Angst vor der Konkurrenz hat sie aber nicht. Ihrem härtesten Gegner musste sich die 26-Jährige schließlich schon vor dem Wettbewerb stellen.

Wer Swetlana Kornienko zu einem Startplatz beim Wettbewerb "Miss Fibo Power Beauty" in der Newcomer-Klasse verhelfen will, kann bis zum 28. Februar im Internet für sie stimmen.www.fibo.com/

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