Surfen auf hoher See kann sehr teuer werden

Saarbrücken · Wer auf Kreuzfahrtschiffen einen Internetanschluss nutzt, muss tief in die Tasche greifen. Doch das ist nicht die einzige Kostenfalle an Bord.

 Bei Kreuzfahrtschiffen fallen oft hohe Kosten für die Internetnutzung oder für kurze Telefonate in die Heimat an. Foto: Royal Caribbean International

Bei Kreuzfahrtschiffen fallen oft hohe Kosten für die Internetnutzung oder für kurze Telefonate in die Heimat an. Foto: Royal Caribbean International

Foto: Royal Caribbean International

Kreuzfahrten liegen im Trend: Innerhalb der vergangenen zwölf Jahre hat sich die Anzahl der deutschen Passagiere verdreifacht, wie der Deutsche Reiseverband (DRV) berichtet. Damit die Schiffsreise nicht zu einem teuren Ärgernis wird, müssen Urlauber einige Dinge an Bord beachten, rät die Stiftung Warentest.

Vorsicht ist insbesondere beim Umgang mit dem Smartphone geboten: Bei Minutenpreisen von rund sechs Euro kann den Reisenden schon ein kurzes Telefonat teuer zu stehen kommen. Eine weitere Kostenfalle ist die mobile Datennutzung. Denn an Bord gelten nicht die üblichen EU-Roaming-Regelungen, sondern die Tarife der Satellitennetze. Stiftung Warentest empfiehlt, die Einstellung "automatische Netzwahl" vorab zu deaktivieren und das Netz selbst zu bestimmen. Zudem sollten Passagiere die Funktion "mobile Daten" auf dem Mobiltelefon ausschalten. Andernfalls verbinde sich das Handy automatisch mit dem Bordnetz.

Bei einigen Kreuzfahrt-Anbietern sind Trinkgelder im Reisepreis enthalten, bei anderen werden sie automatisch dem Bordkonto belastet. Letzteres sei jedoch nur dann zulässig, wenn die zusätzliche Servicegebühr ausdrücklich im Endpreis des Angebots aufgeführt wurde - und nicht beiläufig in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder Fußnoten erwähnt wird. Sind die Gebühren nicht explizit angegeben, können sich Reisende gegen die Mehrkosten wehren. Das hat das Bundesgerichtshof 2015 entschieden (AZ I ZR/158/14).

Die übliche Währung auf Kreuzfahrtschiffen ist der Dollar. Wer mit einer anderen Währung zahlen will, müsse mit Gebühren von bis zu drei Prozent rechnen, mahnen die Tester. Doch auch Kreditkarten könnten zusätzliche Kosten verursachen. So rechneten einige Kreuzfahrtunternehmen außerhalb des EU-Raums ab und verlangten Gebühren für den Auslandseinsatz - sogar dann, wenn das Kreuzfahrtschiff auf deutschen Gewässern unterwegs sei.

Obwohl es in den meisten Fällen billiger ist, seine Anreise zum Hafen eigenständig zu organisieren und auf ein Pauschalpaket zu verzichten, kann es dabei mitunter zu Schwierigkeiten kommen. Denn wer nicht rechtzeitig da ist und das Schiff verpasst, hat keinen Anspruch auf Entschädigung. Im Zweifel sollten Reisende also lieber Kreuzfahrt und Anreise zusammen buchen, empfiehlt die Stiftung Warentest.

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