Küstenstadt mit zwei Gesichtern
Rovinj · Die kroatische Region Istrien hat nicht nur Wasserratten viel zu bieten. Besucher der Stadt Rovinj an der Adria können durch prächtige Paläste wandeln. Und auch Kulturinteressierte kommen hier auf ihre Kosten.
Sie gilt als schönste Stadt Istriens und wirkt ähnlich reizvoll wie Venedig: Rovinj . Die Lage zwischen zwei Hafenbuchten sorgt für ihre zwei Gesichter. In der großen, nördlichen Bucht Valdibora zeigt sich der Ort wehrhaft mit mächtigen Mauern und Häusern, die direkt aus dem Meer gewachsen zu sein scheinen.
Die südliche Bucht Katarina (oder auch Luka Rovinj ) präsentiert sich dagegen sehr malerisch. Das dortige Stadtbild wird von prächtigen Palästen und erhabenen Bürgerhäusern geprägt. Die Stadtmauern zeugen von einer langen, wechselvollen Geschichte, in der sich die Bewohner vor Angreifern schützen mussten. Römer, Slawen und Byzantiner kämpften hier, im 9. Jahrhundert sorgten Seeräuber für Unruhe.
Ins Auge stechen die vielen Schornsteine der Stadt, von denen es einst mehr als tausend gegegeben haben soll. Der Mangel an Baufläche soll der Grund dafür gewesen sein, dass wohlhabende Bürger schmale, hohe Gebäude errichteten - mit prächtigen Schloten als Statussymbole.
Als Wahrzeichen der Stadt gilt die Euphemia-Kirche, die auf einem Hügel thront. Das dreischiffige barocke Bauwerk in venezianischem Stil aus dem Jahr 1725 ist voller wertvoller Statuen und Altäre. Als Vorbild des 61 Meter hohen Kirchturms, an dessen Spitze sich eine 4,7 Meter hohe Bronze-Statue der Heiligen Euphemia, der Schutzpatronin der Stadt, im Wind dreht, gilt der Markusturm in Venedig. Wer die Stufen erklommen hat, wird mit einem eindrucksvollen Blick über die Region und - bei schönem Wetter - bis zu den Alpen belohnt. Der Weg zum Kirchplatz führt über mit Steinen gepflasterte Gässchen und schmale Treppchen. Hier laden jede Menge Geschäfte und Galerien zum Bummeln ein.
Eines der ältesten Gebäude in Rovinj ist das Dreifaltigkeitsbaptisterium aus dem 12. Jahrhundert. Auffallend an der einstigen Taufkirche sind der siebeneckige Grundriss und die mit Sternen geschmückten Fensternischen. Auch das steinerne Balbi-Tor, das mit dem venezianischen Löwen geschmückt ist, das alte Rathaus und der rote Uhrturm zählen zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Dass heute so viele Menschen Rovinj besuchen, liegt sicherlich auch an den Stränden, die zu den schönsten in Istrien zählen. Die Badesaison dauert von Mai bis Oktober. Urlauber schätzen jede Menge Sonnenschein und angenehme Wassertemperaturen.
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