Eine Hochburg für Käseliebhaber
Bezau · In den vielen Sennereien im Bregenzerwald können Besucher hinter die Kulissen der Käseherstellung blicken.
Rund acht Kilometer vom Ufer des Bodensees entfernt beginnt die Region Voralberg. Sie erstreckt sich über 22 Gemeinden, die in 600 bis 2650 Metern Höhe liegen. Es ist eine weite Tallandschaft, die einstmals gänzlich von Wald bedeckt war und auch Teile der Allgäuer Alpen sowie des Lechquellengebirges umfasst.
Eine schöne Möglichkeit die ortstypischen Besonderheiten im Wandel der Zeit zu erleben, sind die zwölf Dorfrundgänge "Umgang Bregenzerwald". Infosäulen lenken die Aufmerksamkeit auf Gebäude, Besonderheiten oder verschiedene Facetten künstlerischen, kulinarischen oder touristischen Schaffens. Rund drei Stunden sollte für den Umgang Bezau/Reuthe eingeplant werden. Auch das Heimatmuseum liegt auf der Strecke. Es ist in einem typischen Bregenzerwaldhaus aus dem 18. Jahrhundert untergebracht. Besucher erleben die bäuerliche Lebenswelt aus früherer Zeiten.
Bezau gilt als Hauptort des Bregenzerwaldes. Im Zentrum steht die denkmalgeschützte römisch-katholische Pfarrkirche, die dem Heiligen Joddok geweiht ist. Sehenswert sind vor allem der Hochaltar aus dem späten 17. Jahrhundert, die Wandmalereien sowie die Kanzel mit Reliefs der vier Evangelisten und der Bergpredigt.
Zwischen Mai und Oktober verkehrt das "Wälderbähnle" zwischen Bezau und Schwarzenberg. Abwechselnd mit der mehr als 100 Jahre alten Dampflok oder einer der historischen Diesellokomotiven geht es entlang der Bregenzer Ach durch die Landschaft. Rund 20 Minuten dauert eine Fahrt mit der Museumsbahn. Der Dorfplatz in Schwarzenberg gilt als der schönste des Landes, die dortige Kirche als einer der eindrucksvollsten Barockbauten der Region.
Der Bregenzerwald ist aber auch ein beliebtes Ziel für Aktivurlauber, die zum Wandern und Radfahren in der warmen Jahreszeit und zum Skifahren und Langlaufen im Winter kommen.
Eines der wichtigsten Lebensmittel im Bregenzerwald ist der Käse. Auf zahlreichen Alpen sowie in kleinen und großen Sennereien werden Alp- und Bergkäsespezialitäten hergestellt. Seit 1998 gibt es die "Käsestraße Bregenzerwald", ein Zusammenschluss von bäuerlichen Erzeugern, Gastronomiebetrieben, Freizeiteinrichtungen, Museen und Gewerbebetrieben. Sie bieten Programme, Besichtigungen und Produkte oder servieren Spezialitäten aus regionalen Zutaten. Eines der Mitglieder ist der Käsekeller im Bregenzerwald. In dem Gebäude aus Sichtbeton können Besucher die vollautomatisierte Pflege des Käses beobachten: Ein Roboter fährt entlang der 55 Meter langen Käsegestelle, hebt jeden Käselaib einzeln von den Fichtenholzbrettern, bürstet ihn mit Salzwasser und legt ihn wieder an seinen Platz zurück.
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