Die kulinarischen Schätze Kataloniens

Barcelona · In der Region im äußersten Nordosten Spaniens kommen Feinschmecker und Weinliebhaber auf ihre Kosten.

 Der Mercat de la Boqueria gehört zu den beliebtesten Märkten Barcelonas. Foto: Institut für Tourismus in Spanien

Der Mercat de la Boqueria gehört zu den beliebtesten Märkten Barcelonas. Foto: Institut für Tourismus in Spanien

Foto: Institut für Tourismus in Spanien

Mittelmeerküste, Weinlandschaften, Reisfelder, Hochgebirge, Olivenhaine, erloschene Vulkanlandschaften - und eine uralte kulinarische Tradition. "Unsere Küche wurde schon von Griechen, Römern, Arabern, Juden und im letzten Jahrhundert auch durch die französische Küche beeinflusst. Das macht katalanische Gerichte so abwechslungsreich", erklärt die Drei-Sterne-Köchin Carme Ruscalleda.

Es waren aber moderne Herdkünstler wie sie, Joan Roca, Santi Santamaría und der Molekular-Sternekoch Ferran Adrià, welche die Region im äußersten Nordosten Spaniens mit avantgardistischen Kreationen zum Gourmet-Mekka machten. Hier laden 50 Restaurants mit 60 Michelin-Sterne zu kulinarischen Genüssen ein.

"Katalanen wollen beim Essen etwas Neues erleben und haben hohe Ansprüche. Vielleicht haben wir deshalb auch so innovative Köche hier", meint Chefkoch Fran López aus Xerta. Seit Fran López 2009 als einer der jüngsten Köche der Welt einen Michelin-Stern erhielt, zieht es immer mehr Gourmets in sein Restaurant "Torreó de l'India". Täubchen mit Gnocchis und Pilzen, geräucherter Reis mit Ente und frische Austern mit Ingwer und Wasabi stehen auf seiner Karte. Aus den Feuchtgebieten des nahen Ebro-Deltas bezieht López nicht nur den Reis für seine Gerichte, sondern auch die Austern und Miesmuscheln.

Einige Muschelfarmen können Reisende sogar besuchen. Xavier Cabrera von der Muschelfarm "Mirador de la Bahia" erzählt von Wassertemperaturen, dem Salzgehalt und den Nährstoffen, die für die hohe Qualität der Austern verantwortlich sind. Er balanciert über die dünnen Holzpfähle der Muschelfarm, zieht ein langes Tau aus dem Wasser und schneidet ein paar Austern zum Probieren ab.

In den Bergen von El Priorat dominieren hingegen Olivenhaine die Landschaft. Das Mikroklima hat die Region zum Olivenöl-Mekka Kataloniens gemacht. Doch es geht noch weiter gen Norden ins Penedés: Weinreben soweit das Auge reicht. Hunderte Bodegas stellen hier den berühmten Cava-Schaumwein her.

So wie Sant Saburní d'Anoia berühmt für seinen Cava ist, haben viele katalanische Dörfer und Regionen ihre ganz speziellen Produkte: Die Garrotxa-Region ist für ihre Vulkanküche bekannt. Rund 40 erloschene Vulkane prägen das Hinterland der Costa Brava. Aus Valls stammen hingegen die bekannten Calçot-Zwiebeln, aus Palamós die besten Cigala-Langusten. Die Stadt Santa Coloma de Farners in der Provinz Girona ist für ihren Ratafia-Kräuterschnaps bekannt. Schmackhafte Longaniza-Würste werden in Vic hergestellt. Im Küstenort Cadaqués gibt es die leckersten Seeigel, die auch der wohl bekannteste Einwohner über alles liebte. Sein Name war Salvador Dalí.

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Mercat de la Boqueria in Barcelona Hinter dem Eingangsportal des Marktes Mercat de la Boqueria warten mehr als 800 Stände auf die Besucher: Neben sauber gestapelten Birnen, Avocados und Türmen aus Erdbeeren, gibt's Steinpilze aus dem Hinterland, herabhängende Schinkenbeine und abgezogene Lammköpfe. Doch es ist der Fisch, der im Mittelpunkt des Marktes steht: Fast 50 Stände in der Hallenmitte formen ein riesiges Oval mit Meeresspezialitäten. www.boqueria.info

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