Hondas Dauerbrenner in zehnter Auflage

Offenbach · Der japanische Auto- und Motorradhersteller Honda präsentiert den neuen Civic. Im Vergleich zum Vorgänger ist das Fahrzeug gewachsen. Zum Schrägheck wird sich noch eine Stufenheck- Version gesellen.

 Mitte März startet die Schrägheck-Version des neuen Honda Civic. Die Ausführung mit Stufenheck ist für September angekündigt. Fotos: Honda

Mitte März startet die Schrägheck-Version des neuen Honda Civic. Die Ausführung mit Stufenheck ist für September angekündigt. Fotos: Honda

Seit 1972 ist die Honda-Baureihe Civic unterwegs. Das Kompaktmodell wurde einst weltweit im gleichen Look angeboten. Dann kamen die Jahre, in denen die Hersteller mit markspezifischen Designs und Versionen für regionale Märkte ihr Glück versuchten. Die zehnte Generation des Civic mit Schrägheck soll nun wieder Autofahrer rund um den Globus erfreuen. Die Preisliste beginnt bei 19 990 Euro.

Zugelegt hat der Civic nicht nur bei seinen Maßen. Auch die Ausstattung mit Assistenzsystemen setzt ein Zeichen. Neue Proportionen geben dem Civic mehr Statur. In der Höhe hat er zwei Zentimeter verloren (1,43 Meter). Dafür ist er drei Zentimeter breiter (1,80 Meter), 1,3 Zentimeter länger (4,52 Meter) und bietet 3,7 Zentimeter mehr Radstand (2,70 Meter). Das bringt mehr Platz vor allem für die Passagiere im Fond und ein ordentliches Kofferraumvolumen. Mindestens 420 Liter passen ins Gepäckabteil. Wer die Rücksitze umklappt, steigert das Fassungsvolumen des Laderaums auf bis zu 1267 Liter, abhängig von der gewählten Ausstattung.

Ein aggressives Design prägt die Front des Civic. Wie ein finsterer Samurai schaut er nach vorne. Das Heck wirkt dagegen arg zerklüftet. Der quer über die Heckscheibe verlaufende Spoiler mag den Druck auf die Hinterachse erhöhen, schön ist er nicht und schränkt obendrein die Sicht des Fahrers nach hinten ein.

In digitalen Cockpit bringen allein die in Rot, Blau oder Grün strahlenden Instrumente Farbe ins Spiel. Der Drehzahlmesser erscheint analog, die Geschwindigkeit wird digital angezeigt. Die Bedienung gelingt in den meisten Fällen intuitiv. Die Vordersitze bieten guten Seitenhalt und Langstreckenkomfort.

Geschärft haben die Entwickler nicht nur das Design, auch das Fahrwerk wurde agiler und sportlicher abgestimmt. Der Civic lässt sich mit beeindruckender Präzision um die Kurven fahren. Kaum eine Korrektur ist notwendig, wenn der gewünschte Kurs erst einmal eingeschlagen ist. Die feinfühlige Federung bringt Ruhe ins Fahrverhalten. Auch eine neue Hinterachse mit Mehrlenkeraufhängung trägt dazu bei. Die Bremsen begeistern gleichermaßen mit gutem Ansprechverhalten und feiner Dosierbarkeit.

Zwei Turbo-Benziner sind im Programm. Der Dreizylinder mit 1,0 Liter Hubraum liefert 129 PS/ 95 kW und 200 Nm Drehmoment ab 1500 U/min. Die Durchzugskraft ist angenehm, das Arbeitsgeräusch hingegen weniger. Der Motor nörgelt und brummt wie Yogi-Bär nach dem Winterschlaf. Außerdem sind deutliche Vibrationen zu spüren. Wer 1300 Euro zuzahlt, bekommt ein stufenloses Automatikgetriebe, das den Normverbrauch um einen Zehntelliter senkt.

Der zweite Motor schöpft aus 1,5 Liter Hubraum 182 PS/134 kW und kommt auf ein Drehmomentmaximum von 240 Nm. 5,8 Liter Treibstoff verbraucht er nach der Norm. Seine Laufruhe ist gut; drehfreudig und mit sportlichem Klang gibt er dem Civic jene vielbeschworene Agilität, mit der er schon früher Freunde gefunden hatte. Mit diesem Vierzylinder kostet der Civic in der Sport-Ausstattung ab 27 960 Euro. Der Motor wird per Startknopf angelassen. Die Version Sport Plus lockt zusätzlich mit adaptiv geregelten Stoßdämpfern.

 Anders als beim Vorgänger hat Honda das Armaturenbrett des Civic wieder klassisch gestaltet.

Anders als beim Vorgänger hat Honda das Armaturenbrett des Civic wieder klassisch gestaltet.

 Das Hinterteil wirkt zerklüftet. Der Spoiler auf der Heckscheibe schränkt die Sicht nach hinten ein.

Das Hinterteil wirkt zerklüftet. Der Spoiler auf der Heckscheibe schränkt die Sicht nach hinten ein.

Der Civic tritt schon als Basismodell mit einer umfangreichen Ausstattung an. Nicht nur Komfortansprüche werden bedient, auch Sicherheitssysteme wie Spurüberwachung, Notbremsfunktion, Fernlichtassistent und adaptiver Abstandstempomat gehören dazu. Das relativiert den Preis und verleiht dem Civic Vorbildcharakter. Am 18. März startet die Schrägheckversion, im September folgen die Stufenhecklimousine sowie das Spitzenmodell Type R. Ein Dieseltriebwerk hat Honda für Anfang des kommenden Jahres angekündigt.

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