Hat ein Auto oder der Wind das Motorrad umgekippt?

Coburg · (np) Ein Motorradfahrer warf einer Autofahrerin vor, sein Motorrad mit ihrem Auto umgestoßen zu haben. Da die Frau dies abstritt, landete der Fall vorm Landgericht Coburg .

Das Motorrad stand während eines Fußballspiels auf einem benachbarten Parkplatz. Der Mann war der Meinung, die Autofahrerin habe das hinter dem Pkw stehende Zweirad beim Rückwärtsfahren umgestoßen. Die Frau behauptete hingegen, das Motorrad habe nicht sicher gestanden und sei durch einen plötzlichen Windstoß umgeworfen worden.

Ein Sachverständiger fand heraus, dass eine Spur an der hinteren Stoßstange des Autos zwar von einem Motorradreifen stammen könnte, war sich aber nicht absolut sicher. Zeugen machten widersprüchliche Aussagen. Der Sohn des Motorradfahrers und sein Freund erklärten, das Zweirad habe vollständig auf dem festen Asphalt gestanden.

Eine Zeugin, die die Autofahrerin benannte, behauptete hingegen, sie habe während einer Unterbrechung des Fußballspiels zufällig gesehen, dass das Motorrad ohne Einwirkung eines Autos umgefallen sei. Die Richter glaubten der Zeugin nicht, da ihre Schilderung zu viele unwahrscheinliche Zufälle beinhalte und es Unstimmigkeiten im zeitlichen Ablauf und bei der Beschreibung des Motorrads gebe. Letztlich verurteilte das Gericht die Autofahrerin zu Schadensersatz. Denn es entspreche auch der allgemeinen Lebenserfahrung, dass ein Motorradfahrer es möglichst vermeide, sein Fahrzeug unsicher abzustellen (Az.: 33 S 24/16).

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