Gute Sicht durch gutes Licht

Frankfurt · Experten stufen defekte Beleuchtung als hohes Sicherheitsrisiko ein. Auch schlechte Augen erhöhen die Unfallgefahr.

 Defekte Scheinwerfer-Birnen am Auto selbst auszutauschen, wird immer seltener möglich. Bei modernem LED-Licht muss die ganze Leuchteinheit ersetzt werden. Da sollte besser ein Fachmann ran. Foto: dpp/autoreporter

Defekte Scheinwerfer-Birnen am Auto selbst auszutauschen, wird immer seltener möglich. Bei modernem LED-Licht muss die ganze Leuchteinheit ersetzt werden. Da sollte besser ein Fachmann ran. Foto: dpp/autoreporter

Foto: dpp/autoreporter

(np) Die Tage werden wieder länger, doch in den langen Dämmerungsphasen herrschen immer noch schlechte Sichtverhältnisse. Das macht gerade Kraftfahrern im Straßenverkehr zu schaffen. Deshalb rät der Automobilclub von Deutschland (AvD), der Beleuchtungsanlage und den eigenen Augen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Nach einer Studie fühlt jeder dritte Autofahrer sich bei Dunkelheit unsicher oder hat Probleme, Verkehrsschilder oder den Straßenverlauf zu erkennen. Auch ereignen sich im Winter überproportional viele Unfälle bei Dunkelheit, obwohl dann deutlich weniger Fahrzeuge unterwegs sind als am Tag.

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat hat festgestellt, dass die Folgen für die Opfer von Unfällen in der Nacht deutlich schwerer sind als bei Unfällen am Tag. Die Gefahr, getötet zu werden, ist nachts nahezu doppelt so hoch wie tagsüber. Deshalb sollten die Scheinwerfer kontrolliert und altersschwache oder defekte Lampen ausgetauscht werden, rät der AvD. Eine Sichtprüfung kann jeder durch eine Runde ums Auto vor Fahrtbeginn selbst durchführen. Die Rückleuchten kann man durch rückwärts Parken vor einer Glastür oder Schaufensterscheibe sogar allein im Rückspiegel prüfen. Defekte Rück-, Blink- oder Bremslichter sollte man austauschen lassen, wenn sie nicht mehr vollständig leuchten, empfiehlt der Autoclub. Vorsorglich kann man anhand der Betriebsanleitung prüfen, welche Leuchtmittel man selbst austauschen kann. Sind sie gut zugänglich und ist kein umfangreiches Werkzeug nötig, kann man bei vorhandenem technischem Geschick selbst ans Werk gehen.

Bei LED-Scheinwerfern und Lampen mit Linsensystemen sollte man jedoch grundsätzlich die Werkstatt beauftragen. Moderne LED-Technik ist Hightech: Eine Vielzahl von Licht emittierenden Dioden (LED) sind in einem Scheinwerfer zusammengefasst. Die LEDs können einzeln angesteuert und der Lichtkegel somit den Verkehrsverhältnissen exakt angepasst werden. Es handelt sich um die sogenannten adaptiven Scheinwerfer.

Auch Rückleuchten mit LED-Bändern können meist nur von der Werkstatt repariert werden, weil vielfach die einzelnen Lichtpunkte zu einer Einheit verbunden sind, die nur komplett ersetzt werden kann. Sind Lampen oder Leuchtbirnen kompliziert verbaut oder ganze Leuchteinheiten auszutauschen, ist es ebenfalls angezeigt, Fachleuten die Arbeit zu überlassen.

Der eigene Austausch von Leuchtmitteln sollte immer bei Tageslicht erfolgen, damit man bei Problemen noch ohne Licht zur Werkstatt fahren kann. Beim Kauf von Ersatzbirnen sollten Autofahrer auf Qualität achten. Billigprodukte sind nach Erfahrungen des AvD nicht selten mangelhaft und gefährden die Verkehrssicherheit. Der Club empfiehlt, sich beim Erwerb von Fachleuten beraten zu lassen.

Neben den "Augen" der Autos sollten die der Fahrer regelmäßig getestet werden. Gutes Sehen ist eine Grundvoraussetzung für sicheres Fahren. Der AvD rät, die Augen mindestens alle zwei bis drei Jahre untersuchen zu lassen. Auch schon deshalb, weil die Sehkraft in der Nacht nur ein Zwanzigstel des Tageswertes beträgt.

Zum Thema:

Beleuchtungsmängel bei jedem dritten Pkw Beim Lichttest im vergangenen Oktober, den Werkstätten und Prüforganisationen bereits zum 60. Mal angeboten hatten, wurden mehrere Millionen Autos kostenlos gecheckt. Bei 32 Prozent der Fahrzeuge stellten die Prüfer Mängel fest. Betroffen waren vor allem Hauptscheinwerfer (21,3 Prozent), Rücklichter (8,3 Prozent) und Bremslichter (3,9 Prozent). Am häufigsten waren Scheinwerfer zu hoch oder zu niedrig eingestellt, berichtet der ADAC. Davon war beim Lichttest jedes dritte Fahrzeug betroffen.

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