Ford erprobt selbst fahrende Autos im Alltag

Palo Alto · Ford wird im nächsten Jahr auf öffentlichen Straßen in Kalifornien selbst fahrende Autos erproben. Die Tests mit den dafür erforderlichen Radar-, Ultraschall- und Infrarot-Sensoren sowie den Kameras im Auto verliefen positiv.

 Vollgestopft mit neuester Sensor-Technik können diese Ford Fusion (bei uns als Mondeo im Handel) völlig selbstständig fahren. In Kürze kommen sie auf öffentlichen Straßen zum Einsatz. Foto: Ford

Vollgestopft mit neuester Sensor-Technik können diese Ford Fusion (bei uns als Mondeo im Handel) völlig selbstständig fahren. In Kürze kommen sie auf öffentlichen Straßen zum Einsatz. Foto: Ford

Foto: Ford

(np) Ford betreibt seit diesem Jahr in Palo Alto im Silicon Valley, Kalifornien, eines der größten Automobil-Forschungszentren. Über 100 Ingenieure und Wissenschaftler tüfteln dort an autonom fahrenden Fahrzeugen. Rund 80 Prozent der Mitarbeiter hat der Autohersteller von Technologie-Firmen und Hochschulen abgeworben. Jetzt haben die Behörden Ford die Genehmigung erteilt, kommendes Jahr auf den Straßen Kaliforniern selbst fahrende Autos zu erproben. Zum Einsatz kommen mehrere Exemplare des Modells Fusion mit Hybrid-Antrieb. Bei uns wird der Fusion als Mondeo verkauft.

In den vergangenen Monaten haben die Ford-Entwickler am Computer getestet, ob autonome Fahrzeuge zuverlässig reagieren, wenn plötzlich Fußgänger auf der Fahrbahn auftauchen oder wenn unerwartete Ereignisse die Fahrt stören. Ford berichtet nun, dass die Sensoren , die in den Fahrzeugen eingesetzt werden, in einer Rundumansicht alle Objekte in der Umgebung zuverlässig erkennen, einschließlich der Straßenschilder, anderer Fahrzeuge und sogar Fußgänger . Kameras, die mit Computern im Auto verbunden sind, könnten Fußgänger sicher identifizierten.

In einem weiteren Forschungsprojekt erprobt Ford eine Open XC genannte Technologie, die ursprünglich für die Vernetzung von Fahrzeugen entwickelt wurde. Inzwischen wurde Open XC zu einer Internetplattform umgewandelt, mit deren Hilfe entlegene Gebiete in Afrika besser erschlossen werden sollen. Dazu werden Pick-ups und Motoräder mit Sensoren ausgestattet, die in noch nicht erfassten Landstrichen Daten sammeln sollen: Standort, Geländebeschaffenheit, mögliche Geschwindigkeit. Diese Daten werden per GPS übermittelt, ausgewertet und Interessenten zur Verfügung gestellt. Ein Ziel des Projekts ist es, in Notfällen - Erkrankungen, Unfälle - schnell helfen zu können. Als Vision schwebt den Experten vor, bei Bedarf auch selbst fahrende Fahrzeuge in entlegene Gebiete zu entsenden. Beispielsweise soll die Versorgung mit Medikamenten und Impfstoffen erleichtert werden. Im kommenden Jahr will Ford 50 weitere Motorräder mit der Sensorik ausstatten, um deutlich mehr Daten sammeln zu können.

Der Hersteller hat angekündigt, rund 4,5 Milliarden US-Dollar (rund 4,1 Milliarden Euro) in die Elektromobilität zu investieren. Im Hinblick auf diese und andere Forschungsvorhaben hat Ford in diesem Jahr die Beziehungen mit Top-Universitäten in Kalifornien vertieft, etwa in Berkeley, Carnegie Mellon, Santa Clara und San Jose State. Darüber hinaus weitet Ford seine Zusammenarbeit mit der University of Stanford aus. Alleine für das kommende Jahr seien 13 Forschungsprojekte geplant, meldet der Automobilhersteller. Das bedeute eine Verdoppelung der aktuellen Kooperationen.

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