Elektro-Flitzer für die Stadt

Böblingen · Für längere Strecken sind die meisten Elektro-Autos nach wie vor ungeeignet. Im Stadtverkehr bieten sie jedoch Vorteile. Sie versprechen weniger Lärm, eine geringere Schadstoffbelastung und weniger Verbrauch. Auch der Smart Fortwo, ohnehin ein echtes Stadt-Auto, wird nun mit elektrischem Antrieb ausgestattet.

Der Knoten scheint zu platzen. Elektromobilität ist auf dem besten Wege, eine größere Akzeptanz gerade in Deutschland zu finden. Besonders die Bewohner der Städte begrüßen das, denn Lärm- und Schadstoffbelastungen nehmen ab. Und auch der Verbrauch ist im Stadtverkehr , wo Autos häufig stehen müssen, gering. Deshalb rüstet Smart bald auch die jüngste Generation des Zweisitzers Fortwo mit einem elektrischen Antrieb aus. Auch der in Kooperation mit Renault auf die Räder gestellte Forfour mit vier Sitzen geht dann elektrisch auf die Reise.

Der Smart Electric Drive (ED) ist kräftiger geworden, seine Leistung ist auf 60 kW/81 PS gestiegen was das Fortwo Coupé in 11,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen lässt. Auch beim Drehmoment hat der Kleinste aus dem Hause Daimler zugelegt, 160 Newtonmeter liefert sein Motor aus dem Stand heraus. Das klingt zwar nicht nach sonderlich viel, macht dem 2,69 Meter langen Zweisitzer aber ordentlich Beine. Im Stadtverkehr zumindest hat er keine Mühen, sich die Pole Position zu erobern. Und das schafft der Zweisitzer emissionsfrei und leise.

Auch die Reichweite des Stadtflitzers ist gestiegen. Die Batterie rund 160 Kilogramm schwer stammt vom Daimler-Tochterunternehmen Accumotion im sächsischen Kamenz. Die 94 einzelnen Lithium-Ionen-Zellen speichern 17,6 kWh. Das reicht dem Fortwo bei Normverbrauch für 160 Kilometer Reichweite. Damit die Energie nicht allzu schnell verzehrt wird, haben die Entwickler die Höchstgeschwindigkeit des Mini-Stromers auf 130 km/h begrenzt. Im besonders effizienten sogenannten Ecomodus erreicht der Smart Fortwogar nur noch eine Geschwindigkeit von 110 km/h. Theoretisch, so heißt es, wären 160 km/h drin, bei diesem Tempo jedoch würde sich die Reichweite allerdings um die Hälfte reduzieren.

Mit der neuen Generation verkürzt sich außerdem die Ladezeit der Batterie. Besonders flott geht es mit dem 22 kW starken Schnelllader, der den Smart-Akku in 45 Minuten auf 80 Prozent seiner Kapazität bringt. Rund 1200 Euro kostet der als Option angebotene Ladefix.

Handy steuert Heizung

Die neue Geschwindigkeits- und Abstandskontrolle soll helfen, Energie zu sparen. Ist die Strecke frei, fährt der Smart im Freilauf. Erkennt die Kontrolle jedoch andere Fahrzeuge vor sich, wird der Motor durch Umpolung zum Generator. Er bremst dann das Fahrzeug ab und holt sich dabei einen Teil der Energie zurück.

Neu sind die programmierbare Heizung und Klimaanlage, die vorzugsweise dann heizen oder kühlen, wenn der Wagen noch an der Ladestation steht und die benötigte Energie von dort bezogen wird. Die Vorklimatisierung wird auf dem PC, Tablet oder Smartphone per App gestartet und kann auch ohne Anschluss ans Stromnetz genutzt werden. Dann allerdings ist die Phase der Klimatisierung vor Fahrtantritt auf fünf Minuten begrenzt.

21 940 Euro kostet das Smart Coupé ED einschließlich der Batterie, für die andere Anbieter gerne eine monatliche Miete verlangen. Abzüglich der Förderprämie kann so schon für weniger 18 000 Euro elektrisch gefahren werden.

Zum Thema:

Ausführung:Zweisitziges E-AutoPreis:21 940 EuroLänge:2,70 MeterBreite:1,66 MeterHöhe:1,55 MeterRadstand:1,87 MeterLeergewicht:1020 kgZuladung:300 kgGepäckraum:240 bis 320 LiterMotor: ElektromotorLeistung:81 PS/60 kWDrehmoment:160 Nm ab 0 U/minCO{-2}-Ausstoß:0 g/kmSpitze:130 km/h0 auf 100 km/h:11,5 SekundenNormverbrauch:9,09 kWh/100km

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